Für wen eignet sich das Produkt?
Der Tauschwert für die Taylor 562 offenbart direkt, dass hier Profis und Semiprofis angesprochen werden. 12-saitige Akustikgitarren werden in seltenen Fällen als Hauptinstrument Verwendung finden, eher als Zweit- oder Drittinstrument für Live- oder Studioacts. Ausnahmen wie Leo Kottke bestätigen die Ausnahme zur Regel. In dieser Sparte eine Taylor auszuwählen bedeutet auf Spielkomfort, Leichtigkeit und hochwertige Verarbeitung zu setzen.
Stärken und SchwächenTaylors aktueller Designer und Innovator Andy Powers hat 2016 unter anderem die 500 Serie aufgearbeitet. Bei der 562ce haben wir es mit tendenziell ungewöhnliches Features für eine 12-Saitige zu tun: ein vollmassiver Mahagoni Grand Concert Korpus mit einer kürzeren Mensur, Halsübergang am 12.Bund. Eine Eigenschaft vieler Parlor Gitarren, wodurch eine bequemere Bespielbarkeit und ein wärmerer Ton ermöglicht werden soll. Der Steg wandert tiefer wodurch mehr Bass und Mitten hervortreten. Um die höheren Bünde noch gut erreichen zu können, dient ein Cutaway. Ca. 3-5 Prozent Klangqualität werden allerdings eingebüßt. Fingerpicker kämen beispielsweise gut ohne Cutaway zurecht. Für die Live-Performance ist bestens gesorgt: Taylor ES-2 unauffällig Elektronik mit ästhetisch ansprechenden aktiven Volumen-, Höhen- und Bass-Reglern sorgt für den guten Sound in der PA. Die Verarbeitung ist makellos, das Finish äußerst reizend und die Bespielbarkeit unverschämt bequem für eine 12-Saitige.
Preis-Leistungs-VerhältnisCa. 3000 Euro, bei Amazon erhältlich, für ein Nischen-Produkt ist gewiss kein No-Brainer. Diese Investition wird für Semi-Profis wohl überlegt sein. Der Kenner vertraut auf gewohnte Taylor Verarbeitungsqualität. Alternativ: Qualitativ ohne Frage mindestens ebenbürtig, aber preislich zuvorkommender wären die 12-Saitigen Lakewood-Gitarren. Hier hätten man Top-Produkte made in Germany - sogar als Customgitarre.