Mit dem Debüt des Mediashop.tv Arctic Air, einem handlichen Klimawürfel und Verkaufsrenner der letzten Hitzesommer, ist die Hemmschwelle vieler No-Name-Ableger gesunken, ähnlich konstruierte Mini-Kühler an den Kunden zu bringen. So tritt auch die Mini-Klimaanlage von STLOVe an: Sie soll aus heißer Luft eine kühle Wohlfühlzone zaubern – ohne giftige Kältemittel und den Stromhunger echter Kompressionskältemaschinen. Verlockend ist sie. Denn Sie können das Gerät mit dem mitgelieferten USB-Kabel am PC oder im Auto (Adapter nicht inbegriffen) betreiben, es begnügt sich aber auch mit dem Strom einer Powerbank. Es handelt sich um ein Gerät von ca. 17 cm Seitenlänge, kaum 1 kg schwer und mit einem Mini-Lüfter, 0,5-Liter-Wassertank und einer Filterkartusche ausgerüstet. Physikalisch ist das Ganze vergleichbar mit einem vor einen Ventilator gehängten nassen Tuch: Durch Verdunstung entsteht Kälte und das Windgefühl auf der Haut erweckt tatsächlich den Eindruck sinkender Raumtemperaturen. Doch leider wirkt die STLOVe in der Werbung wesentlich eindrucksvoller.
Zwar strömt tatsächlich etwas kühlere Luft aus dem Würfel hinaus als hinein, und bei manchen Käufern erweckt es sogar den Eindruck, als sei die Luft sauberer geworden. Doch der Effekt ist nur auf kurze Distanz spürbar. Mangels Kältemaschine wird die Raumluft selbst ja nicht kühler, sondern nur die ausströmende Gebläseluft. Fakt ist: Kalte Raumluft kann nur mit Chemie erzeugt werden, nicht allein mit Wasser, wie es die Hersteller solcher Mini-Klimageräte behaupten. Lassen Sie sich nicht täuschen: Wie stets bei diesen "persönlichen Luftkühlern" wird zwar betont, man habe es nicht mit einer Klimaanlage tun, die Kühleffekte seien aber vergleichbar. Der beworbene Befeuchtungseffekt kann sogar zum Problem werden. Aus einem ohnehin schon feucht-warmem Raumklima kann eine persönliche Tropenhölle entstehen. Fazit: Wenn die Sonne durchs Dachfenster knallt, sind selbst 20 Euro wie für das Modell von StLOVe noch zu viel. Effektiver wäre ein nasses Handtuch vor einem größeren Ventilator gleicher Preisregion.
03.04.2020