Gerade Sony gehört zu jenen Herstellern, denen man gerne einen völlig überflüssig beschleunigten Produktzyklus vorwirft. In immer kürzeren Abständen kommt ein neues Topmodell auf den Markt, und die Unterschiede zwischen den Generationen sind jeweils an einer Hand abzählbar. Als die ersten Berichte zum Xperia Z4 auftauchten, sah es so aus, als würde diesmal diese Entwicklung mit einem echten Topmodell durchbrochen. Doch das nun in Japan offiziell vorgestellte Sony Xperia Z4 zeigt ein ganz anderes Bild: Die Unterschiede zum Vorgänger sind marginal.
Auffälligste Änderung: Ein neuer Prozessor
De facto hat sich ausschließlich der Prozessor verändert. Der erhält ein Upgrade vom Snapdragon 801 auf den Snapdragon 810, was abseits von echten Highend-3D-Spielen im Grunde keinerlei Auswirkungen hat. Der Chipsatz arbeitet nach dem Big-Little-Prinzip, so dass vier Leistungskerne mit 2 GHz takten und vier stromsparende CPUs mit 1,5 GHz. Je nach Aufgabe kann die Last verteilt werden, um möglichst effizient zu arbeiten. Der Arbeitsspeicher beläuft sich erneut auf 3 Gigabyte – was bei einem Android-5-Smartphone aber auch dicke ausreicht.Die Hardware bleibt spitzenmäßig - aber sie ändert sich auch nicht
Das Problem ist im Grunde nicht die Hardware des staub- und wasserdichten Handys, denn die ist immer noch spitzenmäßig. So gibt es 32 Gigabyte internen Speicher, einen Steckplatz für microSD-Speicherkarten bis 128 Gigabyte Größe, die bekannte, hochwertige 20,7-Megapixel-Kamera mit Exmor-R-Sensor sowie NFC, WLAN nach 802.11ac und LTE. Das Problem des Smartphones ist einfach der geringe Fortschritt: Neben dem Prozessor hat sich nur die Frontkamera verändert, die nun 5,5 Megapixel anstatt 2,2 Megapixel auflöst. Das war es aber auch schon. Rechtfertigt das wirklich eine eigene Modellversion?Durchgesickerte Daten schon vom Nachfolger des Nachfolgers?
So liegt es auch nahe, dass die vor einiger Zeit durchgesickerten Informationen gar nicht zum Sony Xperia Z4 gehörten, sondern zu einem möglichen Xperia Z5, welches scheinbar bereits in Entwicklung ist. Und das legt nahe, dass die kurzen Produktzyklen bei Sony wider Erwarten doch beibehalten werden. Aber lassen wir uns überraschen. Fest steht nur: Das Sony Xperia Z4 ist sicherlich ein sehr gutes Smartphones – aber nicht viel besser als das Xperia Z3. Wer viel geld sparen will, sollte beim Vorgänger zugreifen.Update 27.05.2015: Offenbar traut sich Sony nicht, das Xperia Z4 in dieser Form in Europa zu vermarkten. Das Gerät wird hierzulande abweichend als Xperia Z3+ verkauft werden - um auf die doch eher kleinen Unterschiede zum Vorgänger hinzuweisen und eventuell eine Enttäuschung der Käufer zu vermeiden.