Zugegeben: Ein Plattenschrank hat mehr Charme. Aber praktischer als die analoge ist nun mal die digitale Variante. Und man muss seine Schätze ja nicht gleich entsorgen, wenn man sie mit dem Sony PS-LX300USB digitalisiert hat.
Wie jeder andere Plattenspieler lässt sich der PS-LX300USB mit dem Phono-Eingang des Verstärkers verbinden. Wahlweise schließt man ihn an einen Hochpegel-Eingang an (Aux, Tuner oder ähnliches). Der passende Schalter von „Phono“ zu „Line“, mit dem die Entzerrfunktion zugeschaltet wird, befindet sich an der Rückseite des Plattenspielers. Über seinen Riemenantrieb lässt er die Scheiben wahlweise mit 33 1/3 oder mit 45 Umdrehungen pro Minute rotieren. Im Tonabnehmer befindet sich ein Magnet, der die Signalmodulation der Rillen – beim Sony werden sie von einer Diamantnadel abgenommen - in elektrische Signale umwandelt. Vorteil eines solchen „Moving Magnet“ oder MM-Systems: Die abgenutzte Nadel kann unabhängig vom Tonabnehmersystem ausgetauscht werden. Der Sony ist außerdem vollautomatisch, was bedeutet, dass der Tonarm automatisch auf- und am Ende der Platte automatisch abgehoben wird. Neben den analogen Cinch-Ausgängen besitzt das Gerät eine USB-Schnittstelle für die Verbindung zum Rechner. Um die Platten im MP3-Format auf die Festplatte des Computers zu kopieren, muss außerdem die mitgelieferte Software „Sound Forge Audio Studio LE“ (Windows) installiert werden. Mit der Software können die Titel automatisch oder manuell getrennt und nachträglich „optimiert“ werden, sprich: man kann sie von Knistern und Knacksern befreien.
Leider überzeugt das Resultat der automatischen „Optimierung“ nicht wirklich, wie die Stiftung Warentest herausfand: Die Aufnahmen klingen dumpf. Ohne automatische Optimierung landen die Titel in „sehr guter“ Qualität auf der Festplatte. Für den PS-LX300 USB verlangt Sony 179 Euro.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 29.01.2010 | Ausgabe: 2/2010
- Details zum Test
„gut“ (1,7)
„Digitalisiert Platten in sehr guter Qualität auf einen angeschlossenen PC. Die umfangreiche Bearbeitungssoftware kann unter anderem Titel automatisch und manuell trennen. Ihre automatische Audio-Optimierung verschlechtert allerdings die Klangqualität.“