Für wen eignet sich das Produkt?
Eventuell kommt der Audio-Player Sony NW-WM1A manchem ein bisschen kostspielig vor. Alles relativ: Eine geringfügig modifizierte Ausführung des Modells würde beinahe die dreifache Investition erfordern. Zwar gibt es es Mobil-Geräte, die den Umgang mit hochauflösenden Audio-Dateien bestens beherrschen, schon für wesentlich freundlichere Beträge. Und auch Smartphones sind vereinzelt in der Lage, Musik sehr fein wiederzugeben. Doch die Raffinesse des hier besprochenen Produktes steckt in der ausgefuchsten Software und den teilweise frisch entwickelten Hardware-Komponenten, welche in dieser Kombination selbst Kenner noch verblüffen können. Zum Beispiel lassen sich komprimierte Aufnahmen mit „DSEE HX“ nachträglich fast auf das Niveau echter Hi-Res-Formate hieven. Ob sich die Algorithmen-Zauberei wirklich wahrnehmen lässt - das ist eine andere Frage.
Stärken und SchwächenMächtige 267 Gramm bringt das etwas dickliche Aluminium-Gehäuse auf die Waage. Selbst größere Smartphones erreichen nicht annähernd dieses Gewicht - für den Sport werden sich entschlossene Musikliebhaber wohl nach einer Art Rucksack umsehen müssen. Als Pforte zu den mannigfaltigen Funktionen dient ein brillanter 4-Zoll-Touchscreen. Der macht auch Videos sichtbar, ist in erster Linie aber zur Steuerung des Hörbaren da. Formate wie ALAC, Linear PCM, Apple Lossless, FLAC und DSD, einst Hoffnungsträger der SACD-Fans, interpretiert der Brummer angeblich radikaler naturgetreu als gewöhnliche Abspieler. Jedenfalls hört es sich am Ende des Signal-Durchmarschs durch die erlesene Elektronik fantastisch an. Zum Anschluss-Sortiment gehört ein symmetrischer Ausgang. Weil drahtlose Übertragungen per Bluetooth/NFC einen Teil der Über-Qualität wieder einkassieren, stellt Sony mit LDAC einen eigenen, besonders verlustarmen Bluetooth-Ableger bereit. Knapp wird der interne 128GB-Speicher wohl selten, vorsichtshalber ist er per MicroSD-Karte aufstockbar.
Preis-Leistungs-VerhältnisDie ungefähr 1200 Euro, welche Amazon für das äußerlich unauffällige Hör-Gerät veranschlagt, nicken einige Musik-Enthusiasten bestimmt ohne zu zucken ab. Weil die letzten zwei Prozent Perfektion zwangsläufig am stärksten reinhauen. Und es sich im Vergleich zum goldenen Sony NW-WM1Z fast um ein Sonderangebot handelt. Eine Spekulation auf ähnliche audiophile Kompetenz wäre der für unter 800 Euro erhältliche Onkyo DP-X1 wert, dessen Bedienlogik allerdings gelegentlich verwirrt.