Derzeit scheinen die großen Elektronikriesen auf der Jagd nach gekrümmten Bildschirmen zu sein. Was im Bereich der Fernseher schon zur IFA 2013 offensichtlich wurde, ist nun auch bei den Handys zum Fieber geworden. Hier hat nun eindeutig Samsung das Rennen gewonnen. Mit dem Galaxy Round haben die Südkoreaner das erste Smartphone vorgestellt, welches über ein wirklich stark gebogenes Dsiplay verfügt. Zuvor konnte man das nur in ganz schwacher Form bei Geräten wie dem Galaxy Nexus finden.
Das Handy schaukelt auf ebener Fläche - mit voller Absicht
Doch der Vergleich ist rein akademischer Natur: Beim Galaxy Round ist das Display tatsächlich dermaßen stark gekrümmt, dass das Handy auf eine flache Fläche gelegt schaukeln kann. Und das scheint beabsichtigt zu sein, denn laut Samsung soll man durch den Roll-Effekt bei abgeschaltetem Homescreen Informationen wie Datum, Uhrzeit, verpasste Anrufe oder den Akkustand abrufen können – und innerhalb von Apps soll man durchs Kippeln beispielsweise Musik-Tracks vorspringen oder Fotos weiterscrollen können.
Krümmung soll das Telefonieren angenehmer gestalten
Darüber hinaus soll das Telefonieren durch die Krümmung komfortabler sein, weil sich das Galaxy Round an die Gesichtskonturen des Nutzers anschmiege. Und nicht zuletzt soll die Krümmung die Bedienung von Apps auch in der Hand vereinfachen. Während das erste Argument noch einleuchten mag, ist das zweite nur schwer nachvollziehbar. Überhaupt wirkt das gebogene Display eher wie eine Innovation vom Typ „weil wir es können“, denn all diese Roll-Effekt-Bedienoptionen kann man auch auf andere Weise eleganter umsetzen – ohne, dass das Handy auf dem Rücken nervtötend herumkippelt.
Grundsätzlich ein Note 3 mit krummem Rücken
Über den Nutzen der Krümmung sind sich die Beobachter der Bloggerszene denn auch höchst uneins, es herrscht aber deutlich die Skepsis vor. Und von diesem Feature abgesehen, hat man mit dem Handy im Grunde ein Galaxy Note 3 in der Hand: Es gibt ein 5,7-Zoll-Display mit
Super-AMOLED-Technologie und Full-HD-Auflösung, einen Quad-Core-Prozessor mit 2,3 GHz Taktrate, 3 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 13-Megapixel-Kamera. Der Akku fällt mit 2.800 mAh anstatt 3.200 mAh etwas kleiner aus, was der gebogenen Rückseite geschuldet sein dürfte. Als Betriebssystem dient
Android 4.2 Jelly Bean. Und natürlich gibt es auch hier
HSPA und
LTE, Bluetooth 4.0 und
NFC, auch
MHL ist mit an Bord. Wie das Note 3 kommt das Handy zudem mit einer wie Leder aussehenden Kunststoffrückseite, was mehr Griff verleihen soll.
Fragwürdiger Nutzen - vom flexiblen Display noch meilenweit entfernt
Der Nutzen des gebogenen Displays ist höchst fragwürdig, die Ausstattung ähnelt dem Note 3 – das Galaxy Round ist nicht der große Wurf, den man sich bei dem Thema „gebogenes Display“ vorgestellt hat. Es mag einige Designliebhaber ansprechen, doch von einem wirklich flexiblen, biegsamen Display wie beim leider nicht weiter verfolgten Projekt
Galaxy Skin sind wir noch meilenweit entfernt. Ob die Kunden es trotzdem annehmen, testet Samsung zunächst in Südkorea. Und ob wir das Round auch zu Gesicht bekommen, ist derzeit noch völlig ungewiss.