Recaro zählt im Bereich Kindersitze zu den ausgemachten Experten und der Optiafix scheint dies erneut zu belegen. Zumindest auf den ersten Blick wirkt hier alles super. Der Gruppe-I-Sitz ist tadellos verarbeitet, gut gepolstert und wie aus einem Guss gefertigt - das heißt: Sämtliche Bauteile greifen sauber ineinander und Sitzschale, Rückenteil und Seitenwangen sind zu einem stabilen System verbunden. Das alles verspricht geringe Belastungswerte im Fall eines Front- oder Seitencrashs. Dummytests musste er bislang noch nicht absolvieren.
Sitzschale und Kopfteil mit ausgeprägtem Seitenschutz
Der noch relativ junge Recaro-Kindersitz fasst die Gewichtsgruppe von 9 bis 18 Kilogramm zusammen und eignet sich für Kleinkinder vom ersten bis zum vierten oder fünften Lebensjahr. Besonders augenfällig ist die Ausformung der Sitzschale zu einem seitenstabilen Halbrund mit weit vorgezogenen Seitenteilen. Recaro verspricht uns damit ein erhöhtes Maß an Stabilität und setzt das Konzept folgerichtig fort im Schulter- und Kopfbereich. Statt wie viele seiner Kontrahenten hier mit durchgezogenen, schmalen Seitenwangen zu arbeiten, setzt Recaro hier auf eine wannenähnliche Konstruktion mit Aussparungen für die Armauflage.
ASP-System fängt seitliche Stöße ab und ist platzsparend einklappbar
Weiter geht es mit einem besonders ausgeklügelten Seitenaufprallschutz. Bei dieser Advanced Side Protection (ASP) handelt es sich um Unfallkräfte schluckende Seitenprotektoren zum Einklappen. Der platzsparende Effekt zahlt sich aus in Fällen, da auf dem Rücksitz drei Kindersitze nebeneinander Platz finden müssen und es auf jeden Zentimeter ankommt. Das „Hero“-Sicherheitssystem wiederum verkauft Recaro als Sicherheitslösung seines Sitzes, dessen Schulterpolster, Schultergurte und Kopfstütze eine geschlossene Einheit bilden. Praktischer Nutzen: Die Gurte sollen sich weder verdrehen lassen noch verrutschen und besonders unkompliziert in der Bedienung sein.
Solide Verbindung mit Isofix-Basis und Konnektoren
Der Optiafix ist ferner ein Isofix-Sitz und dieses Merkmal dürfte für besonders vorsichtige Eltern noch weitaus interessanter sein als vielleicht die angepriesene Hero-Technologie. Denn die Fix Basis und deren Isofix-Konnektoren garantieren eine besonders solide Verbindung des Sitzes mit der Fahrzeugkarosserie. Angesichts des doch ambitionierten Kaufpreises von 300 Euro (Amazon) seien zusätzliche Kaufargumente für Komfortliebhaber nachgereicht. So kann mit nur einem Handgriff eine Ruheposition eingestellt und die Kopfstütze in sechs verschiedene Positionen gebracht werden. Über ein Kontrollfenster ist ferner zu erkennen, ob der Optiafix korrekt mit der Basis verbunden ist.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 27.05.2016 | Ausgabe: 6/2016
- Details zum Test
„gut“ (2,1)
Unfallsicherheit (50%): „gut“;
Handhabung (40%): „gut“;
Ergonomie (10%): „gut“;
Schadstoffe (0%): „sehr gut“.