Für wen eignet sich das Produkt?
Beim flüchtigen Hingucken könnte man den Pioneer XDP-30R in seinem 120 Gramm leichten Aluminium-Gehäuse mit einem mittelgroßen Smartphone verwechseln. Tatsächlich ist er jedoch ein mobiles Präzisions-Werkzeug für Audiophile, ausschließlich der verfälschungsarmen Wiedergabe von Tönen gewidmet. In der Tradition des iPods stehend, aber als Spezialist über dessen Fähigkeiten und jene der in tragbaren Telefonen integrierten Abspieler weit hinausreichend. Doppelte Digital-Analog-Wandler und doppelte Ausgangsverstärker, 32-bit-Signalverarbeitung und symmetrischer Aufbau - der Aufwand ist beträchtlich. Die schlanke Software, konsequent ausgerichtet auf hochauflösende Audio-Formate wie DSD, FLAC oder ALAC, geht effektiv mit Prozessor-Ressourcen um und unterstützt zudem den noch raren Codec MQA. Zu den vorkonfigurierten Streaming-Diensten gehört Tidal, welcher sich mit Musik in „Lossless“-Qualitäten hervorgetan hat.
Stärken und SchwächenBedienung und Inhalte-Navigation nach Nutzer-Kriterien erfolgen über ein 2.4-Zoll-Touch-Display - die Grundstruktur gefällt, braucht aber etwas Eingewöhnung. Bis ins letzte Detail über alle Zweifel erhaben ist hingegen die Verarbeitung der Hardware, Design und Haptik mindern den positiven Eindruck nicht. Als analoge Audio-Schnittstellen stehen eine 3.5mm- sowie eine 2.5mm-Klinkenbuchse zur Verfügung, Letztere ist sogar symmetrisch ausgelegt. Beide lassen sich für den Anschluss von Kopfhörern oder die kabelgebundene Ausgabe eines Line-Signals verwenden. Fürs Auftanken des Lithium-Ionen-Akkus - der vollgeladen im Schnitt 15 Stunden durchhält - und den digitalen Daten-Transfer gibt es einen MicroUSB-Port. Obwohl drahtlose Übertragungen auf diesem Anspruchs-Niveau derzeit nur einen Kompromiss darstellen können: Die verlustarmen, aktuellen WiFi- und Bluetooth-Varianten dürften auch hier häufig eingesetzt werden. Der interne Speicher von 16 GB ist mit bis zu zwei MicroSD-Cards aufstockbar, bestenfalls kommen so über 400 GB Zusatz-Speicherkapazität zusammen.
Preis-Leistungs-VerhältnisKlar, der Amazon-Kurs von knapp 400 Euro ist auch aus Sicht von Musik-Enthusiasten happig. Er relativiert sich allerdings in Anbetracht des puristischeren Markenbruders Pioneer XDP-300R, für welchen um die 700 Euro aufzuwenden wären - dessen wesentliche Vorzüge er aber bereits mitbringt. Eventuell greifen Klang-Radikale dennoch zu der kostspieligeren Lösung auf Android-Basis, die neben anderen Extra-Tricks die Sichtbarmachung von Videos auf einem HD-Display beherrscht.