Mit dem Pinolino Toni sollte man vorsichtig sein. Das auf den ersten Blick überaus hochwertige Laufgitter mit seinem klaren, auf die Funktion definierten Design und dem offenbar hohen ästhetischen Anspruch hat sich im aktuellen Laufgittertest der Verbraucherzeitschrift Ökotest (4/2014) als eines der schlechteren Möbelstücke im Teilnehmerfeld aus neun getesten Laufställen erwiesen. Vor allem ein eklatantes Sicherheitsproblem trübte die Bilanz.
Sicherheitsrisiko Schlupfsprossen
Die erste Schwachstelle des Toni liegt ausgerechnet dort, wo eins seiner besonderes Highlights zu finden sein sollte: bei den herausnehmbaren Schlupfsprossen aus Buche für später, wenn die Kleinen selbstständig rein- und rauskrabbeln wollen. Beim Toni-Laufgitter sind sie nämlich so elastisch, dass sie die Gitterabstände gefährlich stark erweitern können. Dadurch können sich die Kleinen mit den Füßen voran hindurchdrücken und schlimmstenfalls mit Hüfte oder Kopf unwiderruflich einklemmen - und der vermeintliche Vorteil kann zum echten Sicherheitsrisiko werden. Das ist etwas schade, da das Toni ansonsten durch einfache Handhabung besticht und sogasr "eines der besten" sei, was die Ergonomie angehe (Ökotest 4/2014).
Einer der besten, was die Ergonomie angeht
Dank der vier, nach Öktotest-Erkenntnissen „schön leichtläufigen“ Rollen – davon zwei gebremst – lässt sich das klar lackierte Holzmodell von einer Ecke in die andere schieben, und falls es mit seinen äußeren Abmessungen von rund 100 x 100 Zentimeter nicht ohne Abbau durch die Türe passen sollte, mit wenigen Handgriffen wie einen Tapeziertisch zusammenklappen. Ein weiterer Vorteil des Pinolino-Laufstalls ist dessen Höhenverstellung in drei Stufen (von 6 auf 26 und 42 Zentimeter) mittels der 6 mitgelieferten Klötze, Auf- und Umbau sollen jeweils leicht von der Hand gehen. Das Toni gehört damit zur besonders begehrten, modernen Generation der lange nutzbaren Laufställe: Zu Beginn dient es als Baby-Tagesbettchen und Stubenwagenersatz, später als Laufstall und Spielecke.Lieber zu einem anderen Laufstall greifen
Wie die meisten Kontrahenten am Markt verfügt auch das Toni über eine kunststoffbezogene Bodenplatte – so weit, so praktisch. Denn das wasserabweisende Material schont Teppich und Interieur und lässt sich leicht abwischen. Doch ebenso oft taucht in diesem Kontext auch ein Schadstoffproblem auf. Diese PVC-Folienbezüge werden nämlich meist mit bedenklichen Weichmachern elastisch gehalten und lassen leider auch den Toni zur Schadstoffschleuder werden. Nun ließe sich dies noch verschmerzen, wenn eine dicke Krabbeldecke als Unterlage genutzt wird, wie es die Ökotest für die versammelte Konkurrenz (Geuther, Roba, Schardt, Hauck oder Herlag) empfiehlt. Doch für die hier verlangten 135 EUR (Amazon) könnte man natürlich auch einfach gleich einen guten Laufstall kaufen. Alternativen sind etwa der Bopita Brent oder Open Sea von Chicco.