Ein brauchbarer Babykost- und Flaschenwärmer soll Milch und Gläschen schnell auf Temperatur bringen und leicht zu bedienen sein. Der Philips-Avent-SCF255 erfüllt im Wesentlichen die Käufererwartungen, wäre da nicht das Problem bei der Ausschalt- und Warmhaltefunktion.
Ausschalteknopf fehlt
Denn ist die Babymahlzeit einmal auf Temperatur - es gehen Milch, Gläschen und Becher der üblichen Formate – kann das Wasser schon einmal auf 85 Grad hocherhitzt werden, das heißt: Je länger sich das Fläschchen im Wasserbad befindet, desto heißer wird auch die Milch. Im Prinzip ist das nichts anderes als ein den Naturgesetzen unterworfener Vorgang, allerdings kann es umständlich und zeitraubend sein, die Babymahlzeit ständig auf ihre Temperatur zu prüfen. Außerdem fehlt dem Kandidaten ein Ausschalteknopf, weshalb der Hersteller empfiehlt, rechtzeitig den Stecker zu ziehen, bevor sich die Babymahlzeit zu stark erhitze. Klar im Nachteil ist man damit natürlich bei abgepumpter Muttermilch: Um deren wertvolle Bestandteile nicht der Überhitzungsgefahr zu unterwerfen, bleibt ein ständiger Blick auf das Gerät und die aktuell erreichte Temperatur unbedingt empfehlenswert.
In vier bis sechs Minuten auf Temperatur
Weiterer Kritikpunkt: Gegen Überhitzung wäre eine Abschaltautomatik oder eine Kontrollleuchte auf der Vorderseite wünschenswert gewesen. Ansonsten verrichtet das Gerät seine Dienste offenbar relativ klaglos: Es gibt drei per Drehregler anwählbare Temperaturstufen, ein blinkendes Signal für den Aufwärmvorgang sowie einen großen Füllgutheber. Letzterer ist zweifellos von Vorteil, um auch kleinere Fläschchen verbrühungsfrei aus dem Innern zu holen. Zur notwendigen Wassermenge gibt es ebenfalls klare Ansagen: Bei 125 Milliliter-Fläschchen soll sie knapp über der Füllmenge, bei 260 Milliliter-Fläschchen dagegen 15 Milliliter unter der Füllgrenze des Gerätes liegen. Der Vorgang dauert – je nach Menge und Ausgangstemperatur - zwischen vier bis sechs Minuten, und offenbar sind die Angaben des Herstellers hier durchaus realistisch.
Gleichmäßige Ergebnisse
Erwärmt wird darüber hinaus offenbar völlig gleichmäßig, denn im Gegensatz zu manchem Konkurrenzprodukt ist von anderslautender Kritik hierüber nirgendwo etwas zu lesen. Völlig problemlos ist die Zubereitung dennoch nicht, wie manche Kunden berichten. Denn die Temperaturstufen seien offenbar nur unverbindliche Gebrauchsanregungen, von einer klaren Orientierungshilfe könne man keineswegs sprechen. So werde auch auf niedrigster Stufe die Milch weit über 40 Grad erhitzt - da sind zehn Grad über der empfohlenen Temperatur. Heruterkühlen schaffe zwar Abhilfe, strapaziere aber nicht nur die Nerven von Eltern und Baby, sondern auch die wertvollen Nahrungsbestandteile.Fazit: Im Wesentlichen erfüllt der Kandidat seinen Zweck ohne Weiteres und dürfte vor allem Eltern neugierig machen, die den übertechnisierten Digitalgeräten nicht über den Weg trauen. Dennoch bleibt der fehlende Ausschalteknopf unterm Strich ein ziemliches Ärgernis. Hier heißt es Kompromisse machen oder auf ein anderes, meist viel teureres Modell ausweichen. Immerhin: Bei Amazon wird er derzeit statt der vom Hersteller anvisierten knapp 40 EUR schon für rund 26 EUR gehandelt, ist also auch für begrenzte Budgets geeignet.