Für wen eignet sich das Produkt?
Der Philips AC2887/10 adressiert wie alle Luftreiniger speziell die Frischluftfanatiker, trumpft aber mit einer Technizität auf, die auch für Allergiker, Asthmatiker und Kreislauf-Belastete plausibel wirkt: Ein Sensor misst permanent den Verschmutzungsgrad der Raumluft und spürt Staubpartikel auf, die noch kleiner sind ist als Feinstaub der Partikelgröße 2,5 Mikrometer (PM2.5). Dabei handelt es sich um jene für das bloße Auge unsichtbare Staubfraktion, die Umweltexperten mit zunehmendem Verkalkungsgrad von Herzkranzarterien und schädlichen Einflüssen auf das Herz-Kreislaufsystem verbinden. Den Einsatzschwerpunkt vermutet Philips in Räumen bis 79 Quadratmetern Größe. Ab September soll das Gerät im hiesigen Handel erhältlich sein.
Stärken und SchwächenDer AC2887/10 hinterlegt seinen Auftritt als besonders feinfühliger Gesundheitswächter mit Leistungsdaten, die modernen Anforderungen an ein effektives, weil starkes Filtersystem gegen die Schadstoffbelastung der Luft entsprechen – und sogar darüber hinausgehen. Denn ein besonders dicker „NanoProtect-Filter“ soll sogar ultrafeine Partikel der Größe 0,02 Mikrometer neutralisieren. Zum Vergleich: Milbenkot ist etwa 0,5 Mikrometer groß, die meisten Bakterien bringen es auf Durchmesser zwischen 0,6 und 1 Mikrometer. Doch das größte Lob, das man dem Philips-Neuzugang machen kann, ist sein Echtzeit-Feedback bei bestimmten Ereignissen, die Auswirkungen auf die Allergenbelastung haben können: Im Allergie-Modus quittiert er beispielsweise den Einsatz eines Staubsaugers mit einem höheren Luftstrom, und eine numerische Digitalanzeige sowie ein Farbsystem zeigt Änderungen der Luftqualität in Echtzeit an. Mängel sind in diesem frühen Stadium der Produktbewertung noch nicht auszumachen.
Preis-Leistungs-VerhältnisWer sich mit den typischen Anpreisungen der Hersteller auskennt, staunt über den Verzicht auf eine Luftionisation, die mit Clusterbildung großer Staubpartikeln einhergeht – und freut sich über die geringere Ozonbelastung, die damit verbunden ist und den Verzicht auf eine höhere Investition, der oft nur angedichtete Zusatzeffekte gegenüberstehen. Bei etwa 380 Euro, so die Preisvorstellung von Philips, wirkt der Griff ins Portemonnaie des Kunden auf den ersten Blick immer noch dreist – wie eigentlich immer bei Luftreinigern, deren wahrer Gesundheitsnutzen nicht in allen Facetten nachweisbar ist. Doch obwohl sich auch hier ein Gutteil des Kurses über Show erklärt, lässt sich die Investition als gerade noch angemessen bezeichnen. Hauptargument mit Blick auf das Mitbewerberfeld ist die numerische Anzeige aller Änderungen der Raumluftqualität, auf die besonders belastete Nutzer mit ihrem Verhalten reagieren und so aktiv Einfluss auf ihre Gesundheit nehmen können.