Ultra-HD-Riese mit Umgebungslicht-Feature
Mit einer Bildschirm-Diagonale von 164 Zentimetern dominiert der Philips 65PUS7502 bereits durch seine schiere Größe gefühlt den Raum - dank der stimmigen Formgebung auf angenehme Art. Im Betrieb gibt es dann erst recht was zum Staunen. Nicht nur bei Content, der die Ultra-HD-Auflösung und „HDR Premium“ voll auszuschöpfen vermag, ist die Bildqualität fantastisch. Zwar fehlt es etwas an Helligkeit. Das echte 10bit-Display mit einer nativen Bildwiederholfrequenz von 120 Hz gibt Farben, Kontraste und bewegte Bildelemente aber grundsätzlich akkurat wieder, unabhängig von der Güte des Signals. Hinzu kommen Kunstgriffe wie 4K-Skalierung, Micro Dimming Pro oder Perfect Natural Motion, die unter der Überschrift „P5 Perfect Picture Engine“ zusammengefasst sind. Etlichen Erwerbern dürfte ein Feature wichtig sein, welches sich exklusiv bei bestimmten Modellen dieser Marke findet: Ambilight, eine eingebaute Umgebungsbeleuchtung.
Android jetzt stabiler, Klang erstaunlich gut
Ambilight-Elemente wurden an drei Gehäuse-Seiten in die Konstruktion eingefügt. Das Farbenspiel kann sich beispielsweise automatisch an Musik oder der Wandfarbe ausrichten - und lässt sich per App mit zusätzlichen Philips-Hue-Lampen koordinieren. Dem Ganzen werden sogar therapeutische Effekte nachgesagt. Gewöhnlichem Fernsehen ist der übliche Triple-Tuner gewidmet, geeignet für Kabel-, Satelliten- und Antennenempfang. Das häufig gescholtene SmartTV-Betriebssystem Android TV läuft plötzlich rund und flink, darf endlich mit seiner Vielseitigkeit beeindrucken - lediglich beim Thema Datenschutz bleiben Zweifel. Streaming-Dienste wie Netflix stellen ohne Umwege echtes 4K- und HDR-Material bereit, nur der Amazon-Prime-Zugang soll bei Rezensenten bis vor kurzem noch Probleme gemacht haben. Ziemlich vollständig die Schnittstellen-Ausstattung: Mit USB-Speichermedien sind TV-Aufnahmen durchführbar. Schlimme Lücken bei den drahtlosen und kabelgebundenen Optionen zur Einbindung von mobilen Devices wie Smartphones, Abspielern und externen Audio-Komponenten sucht man vergeblich. Diverse Hardware-Vernetzungs-Konzepte werden unterstützt. Die Stereo-Abteilung mit partiell frontabstrahlender, bassiger Triple-Ring-Technologie und insgesamt 30 Watt RMS ist überraschend gut gelungen.
Noch nicht günstig genug
Der Hersteller hat Kunden-Kritik an den letzten Produkt-Generationen ernst genommen - und kriegt insbesondere die Android-Integration mittlerweile besser hin. Auch angesichts der tollen Ausstattung würde das fast reichen, um den Preis von ungefähr 1700 Euro zu loben. Wäre da nicht das speziell im HDR-Kontext ein bisschen zu dunkle Display. Wer nicht auf das Ambilight-Merkmal angewiesen ist, könnte sich mit dem LG 65SJ8509 anfreunden, der für um die 1800 Euro ein helleres Panel und umgänglicheres Betriebssystem mitbringt.