Scharfer, großer Fernseher mit Ambilight-Effekten
Mit der für normale Wohnzimmer-Dimensionen idealen Bildschirm-Diagonale von 139 Zentimetern empfiehlt sich der Philips 55PUS6412 als typischer Familien-Fernseher. Die Ultra-HD-Auflösung des Displays, die Kompatibilität mit den HDR-Standards HDR10 und HLG sowie der Internet-Zugang für SmartTV-Funktionalitäten sind nicht nur Film- und Serien-Freunden wichtig. Als Vorteil und Handicap zugleich erweist sich das Betriebssystem Android TV, welches zwar durch seine Vielseitigkeit und Raffinesse reizt. Allerdings überfordert es gelegentlich die Hardware-Ressourcen. Was beispielsweise an trägen Reaktionen auf Eingaben und an Instabilitäten erkennbar ist. Regelmäßige Firmware-Updates mildern die Problematik. Ein beliebtes Feature speziell dieses Herstellers ist das ins Gehäuse integrierte Umgebungslicht - hier in der zweiseitigen Ambilight+Hue-Variante verbaut. Die Farbeffekte lassen sich automatisieren und an diversen Gegebenheiten ausrichten, etwa an der Wandfarbe oder an Musik.
Fantastische Bildqualität, vertretbare Akustik, mäßige Software
Häufig werden die Streaming-Optionen ein Motiv für die Anschaffung des auch äußerlich gelungenen Modells sein. Unter anderem darf Netflix sein bestes Material in 4K-Qualität mit HDR-Code anliefern. Nach anfänglichen Software-Hindernissen klappt’s nun mit Amazon Prime ebenso gut. So ist unkompliziert zu erleben, was Display und Bildverarbeitung maximal drauf haben. Feine Verbesserungs-Verfahren wie Micro Dimming Pro, Natural Motion und Pixel Plus Ultra HD hübschen nebenbei die vom Triple-Tuner via Kabel, Satellit oder Antenne empfangbaren Fernsehprogramme auf. Zudem veredeln sie jenen Bild- und Ton-Content, der übers hinreichend bestückte Schnittstellen-Regal hereinströmt. In der Praxis nicht so easy funktioniert der als „EasyLink“ bezeichnete HDMI-CEC-Anschluss für die Schaffung eines Geräteverbunds, der dann über eine einzige Fernbedienung steuerbar sein soll. USB-Recording- und TimeShift-Anwendungen laufen hingegen, für die Mobilgeräte-Einbindung ist WLAN am Start. Die 20 Watt RMS Gesamt-Ausgangsleistung des internen Sound-Systems klingen irgendwie nicht kraftvoll genug, als Lösung böte sich das Andocken externer Audio-Komponenten an
Inzwischen stimmt der Kaufkurs
Mittlerweile ist der Preis des noch ziemlich frischen Modells bei einigen Online-Händlern auf einem realistischen Niveau angelangt. Für rund 700 Euro kann man ruhig zuschlagen, zuvor sollten sich Kaufwillige mit den Eigenheiten von Android als TV-Betriebssystem befassen. Erscheinen diese hinnehmbar, so dürfen das fantastische Bild des Fernsehers und Ambilight als charmantes Marken-Goodie begeistern. Ohne Umgebungslicht, dafür mit einem mindestens ebenso präzisen Display und dem sympathischen WebOS 3.5 kommt der LG 55UJ7509 für um die 850 Euro ins Haus.