Ultra-HD-Schärfe auf dem Schirm, Ambilight um den Schirm
Als hübsch designter Ultra-HD-Fernseher mit HDR-Kompatibilität und ordentlichen SmartTV-Funktionalitäten wäre der Philips 50PUS6262 eigentlich eine gute Wahl. Auch wären die 126 Zentimeter Display-Diagonale meist mehr als genug. Wenn es nicht eine auffällige Anzahl von Berichten über Hardware- und Software-Probleme gäbe. Dabei handelt es sich beim Betriebssystem in diesem Fall nicht um eine Android-Variante. Android hat bei anderen Modellen der Marke häufiger für Komplikationen gesorgt. Darf man es also wagen, bei einem günstigen Angebot zuzugreifen? Klar doch. Die meisten Käufer erhalten einen einwandfreien Apparat, Unannehmlichkeiten gibt es bei Konkurrenten ebenso. Weiterhin beliebt scheint das Philips-spezifische Merkmal Ambilight zu sein. Das ist eine ins Gehäuse integrierte, farbige Umgebungsbeleuchtung - hier in der zweiseitigen Ausführung vorhanden. Diese kann sich beispielsweise selbsttätig nach der Musik richten oder an der Farbe der Wand orientieren.
Gute Ausstattung, instabile Software
Mit einem digitalen Dreifach-Tuner für Kabel-, Satelliten- und Antennenempfang inklusive DVB-T2 HD meistert der Apparat das Fernseh-Alltagsgeschäft anständig. Die Bildverarbeitung macht sich mit Upscaling, Natural Motion, Micro Dimming und Pixel Plus Ultra HD optimierend über Signale aller Art her, Farben und Kontraste sind dank des Direct-LED-Panels sowieso bereits recht gut. Am heftigsten wirkt jedoch echtes 4k-Material mit HDR-Code, an das per angedocktem Ultra HD Blu-ray-Player oder durch den unkomplizierten Zugriff auf Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime zu kommen ist. Wenn alles stabil läuft. Laut Hersteller werden für extra-intensive Farben und Kontraste die HDR-Standards HDR10 und Hybrid Log Gamma der Form nach beherrscht. Letzterer erlangt erst Relevanz, sobald Fernsehsender ihn für linear ausgestrahlte, eigene HDR-Inhalte verwenden. Sämtliche gängigen Schnittstellen sind da, die leichte Einbindung von Mobilgeräten und mannigfaltigen Netzwerk-Optionen stimmen milde. USB-Festplatten-Recording einschließlich zeitversetztem Zuschauen während einer Sendung ist erlaubt, aber störanfällig. Der virtuelle Raumklang der Ton-Abteilung nennt sich „Incredible Surround“ - und holt aus der Ausgangsleistung von 20 Watt RMS beachtlichen Sound raus.
Noch nicht günstig genug
Wer auf Ambilight oder die charakteristische Gestaltung der Produkte steht, wird ein Philips-Erzeugnis kaum vermeiden können. Mit Kursen, die bei renommierteren Händlern so um die 650 Euro beginnen, ist dieses Modell allerdings zu teuer. Dafür hakt es bei der Abstimmung der im Prinzip tauglichen Teile aufeinander zu deutlich. Wesentlich solider präsentiert sich der LG 49UJ634V, was nicht zuletzt dem robusten Betriebssystem zuzuschreiben ist. Vereinzelt ist der Koreaner schon unter 600 Euro zu erwerben.