Ein mitwachsender Kindersitz für die gesamte Kindersitzpflicht nach der Babyschale, mit vielen Verstelloptionen und höchstem Schlafkomfort - das klingt attraktiv. Der Hersteller bleibt hinter der Vertriebsmarke Orident im Dunkeln, zu ADAC-Kindersitztests wurde er noch nicht eingeladen. Umso interessanter gestaltet sich der Blick in die Online-Marktplätze, wo das namenlose Modell derzeit für geradezu lächerliche 40 Euro (Amazon) feilgeboten wird. Die Wortmeldungen der Nutzer bringen in der Tat Licht ins Dunkel – zwar nicht zum Hersteller, doch in welchen Fällen der Sitz zu verwenden sei.
Ist er amtlich zugelassen?
Ist er amtlich zugelassen? Der Blick auf das Etikett mit dem Aufdruck ECE-R44-/04 weist ihn als verkehrsfähigen, grundsätzlich geeignetes Kinderrückhaltesystem für Kinder von 9 bis 36 Kilogramm aus, entsprechend geeignet für das gesamte Vorschul- und Schulalter bis zum Ende der Kindersitzpflicht. Laut Hersteller soll er die ECE-Anforderungen erfüllen und sogar übertreffen, doch von einem orangefarbenen ECE-Prüfsiegels erfährt man nicht. Es ist normalerweise rückseitig oder seitlich am Kindersitz aufgeklebt, weist den Namen des Herstellers und anhand einer Prüfziffer aus, in welchen Land er nach den ECE-Vorgaben geprüft worden ist.Viele Verstelloptionen
Eine weitere, penible Sichtprüfung der übrigen Sitzkomponenten fällt gar nicht so schlecht aus. So besitzt das Modell viele Verstelloptionen im Bereich der Rückenlehne mit einer sehr ausgeprägten Schlafposition, die generell für einen guten Generationensitz spricht. Vor allem in den unteren Altersgruppen sollten diese Sitze komfortable Ruhepositionen zulassen. Schritt-, Gurt-, Kopf- und Rückenpolsterungen wirken kompetent, auch das Einlagekissen wirkt brauchbar und dürfte den Kleinen guten Halt und komfortablem Sitz ermöglichen. In einem Punkt aber schießt das flexible Konzept über das Ziel hinaus: Sogar die Rückenlehne ist abnehmbar, was sicherlich vielen Eltern lieb sein kann. Doch der Umbau zum Sitzerhöher liefert enorme Lücken im Seitenschutz.