Für wen eignet sich das Produkt?
Um das Budgetsegment geht es, wenn Discounter Plus mit Kindersitzen der Unter-100-Euro-Klasse wie dem Nania Safety Plus NT wirbt – und das wiederum spricht für die Ausrichtung auf einen dezidierten Zweit- oder Notsitz. Der Gruppe 0/I-Kindersitz für Kinder bis vier Jahren versucht zwar, mit dem einträglichen Namenszusatz „Plus NT“ einen Premiumaspekt hinzuzufügen, den mancher vielleicht von Osann-Kindersitzen kennt und eine höhere Qualität impliziert – oder zumindest ein ordentliches Schutzniveau. Wer ihn kauft, sollte wissen, dass der baugleiche Osann Safety Plus oder das Schwesternmodell Nania Safety Paris wegen hoher Belastungswerte und Fehlbedienrisikos nur wenig Glück in den Warentests hatte. Urteil: mangelhaft (ADAC 5/2006; test 10/2014)
Stärken und SchwächenDas nette Giraffendesign gehört noch zu den positivsten Eigenschaften des Saftety Plus NT, wahlweise treffen auch das Modell Zebra, Cars oder Hippo ins Herz einer Zielgruppe, die auch aus Kindern besteht – neben seinem Sportpreis von 60 Euro (Amazon), der einen Nerv bei Eltern trifft, deren Haushaltskasse gerade etwas schmaler ausfällt. Eine weitere Stärke mag für manche in der Spannung liegen, die der Verweis von Nania auf das Qualitätsurteil „gut“ der AutoBild (13/2006) erzeugt. Wer sich mit Kindersitztests beschäftigt und vielleicht auch Seiten besucht, die alle Tests aggregieren, wird schon vermutet haben, dass der Hersteller hier eine Nebelkerze wirft. Auch Eigennamen wie Disney oder Kids im Sitz können nicht darüber hinwegtäuschen, dass man es hier mit einem der Billigsitz der schlechteren Sorte zu tun hat - und von dem man besser die Finger lassen sollte, auch vor dem Hintergrund seltener Nutzung.
Preis-Leistungs-VerhältnisDie kombinierte Rückwärts-/Vorwärtsmobilität und Zusammenfassung zweier Gewichtsgruppen für Babys (bis 13 Kilogramm) und Kleinkinder (bis 18 Kilogramm) spielt zwar eine positive Rolle bei der Preis-Leistungs-Einordnung. Denn wer für den Gruppe 0/I-Kindersitz Sympathien hegt, spart sich die Anschaffung eines Folgesitzes nach der Babyschale, noch dazu lässt sich der Ausstieg aus der Babyschale flexibel gestalten – man dreht ihn schlicht nach Befindlichkeit der Kleinen, frühestens aber ab 10 Kilogramm in Fahrtrichtung; bleibt aber immer noch der Generalverdacht, dass solche Billigsitze auch noch ein grundsätzliches Problem mit Schadstoffen und speziell Osann-Modelle eines mit dem Frontaufprallschutz haben. Da dieser einen zentralen Produktnutzen von Kindersitzen definiert, kann das abschließende Urteil nur lauten: noch nicht einmal dieses Geld ist er wert. Wer er bei der Wahl seines Kindersitzes zuallererst auf den Geldbeutel achten will, riskiert möglicherweise das Leben seiner Kleinen.