Im Gegensatz zum Marantz SR5006 bietet der große Bruder SR6006 nicht nur einen, sondern gleich zwei HDMI-Ausgänge, falls man Beamer und Fernseher parallel anschließen will. Vinyl-Liebhaber dürfen sich ferner auf einen Phono-Eingang für MM-Systeme freuen.
Überhaupt ist die Anschlussleiste etwas großzügiger besetzt. So hat der Hersteller nicht sechs, sondern sieben HDMI-Eingänge verbaut, von denen einer gut erreichbar an der Vorderseite sitzt. Das größere Modell bietet einen Composite-Video-Eingang und einen passenden Ausgang mehr, außerdem stehen ein Composite-Video-Ausgang für Zone 2 und ein 12-Volt-Trigger-Anschluss bereit. Anders als beim kleinen Bruder lassen sich per Composite zugespielte Videosignale auf bis zu 1080p skalieren und per HDMI verlustfrei zum Fernseher schicken. Statt eines Pre-Outs für 2.2-Kanäle setzt Marantz auf einen 7.2-Vorverstärkerausgang. Ansonsten gibt es - zumindest optisch und in Sachen Konnektivität - vor allem Gemeinsamkeiten: So streamt der SR6006 über die Ethernet-Buchse auf Wunsch diverse Audio-Dateien (MP3, WAV, AAC, FLAC, WMA) von DLNA-fähigen Geräten im Heimnetz, obendrein kann man Musik von einem Rechner mit iTunes und Airplay-Unterstützung beziehungsweise vom iPod touch, vom iPad oder vom iPhone über den Receiver wiedergeben. Wer einen aktiven Breitbandanschluss nutzt, bringt per LAN sogar Radiosender aus dem Internet ins Wohnzimmer. Über die USB-Schnittstelle an der Front lassen sich die kompatiblen Formate von einem optionalen Speicher abspielen, wobei auch iPod und iPhone unterstützt werden. In Sachen Klang wirft der große Bruder das „Audyssey MultEQ XT Pro“ getaufte Einmesssystem und eine Ausgangsleistung von 110 Watt pro Kanal in die Waagschale. Pluspunkte gibt es für ein Tonsystem namens Audyssey DSX, mit dem man zusätzliche Lautsprecher (Front Height, Front Wide) ansteuern kann. Der mit einer Frontplatte aus Metall Kunststoff ausgerüstete AV-Receiver bringt 11,4 Kilogramm auf die Waage.
Ein Phono-Eingang, ein zweiter HDMI-Ausgang, die Fähigkeit, analoge Videosignale auf bis zu 1080p zu skalieren, das professionelle Einmessystem und die höhere Ausgangsleistung stehen dem Marantz SR6006 gut zu Gesicht, haben mit einer UVP von knapp 1000 Euro allerdings ihren Preis. Auf die Ergebnisse der Fachmagazine muss man noch ein wenig warten.
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- Erschienen: 13.07.2012 | Ausgabe: 8/2012
- Details zum Test
„sehr gut“ (86 von 100 Punkten)
„Mit 1.000 Euro ist der Marantz SR 6006 der preiswerteste Verstärker-Bolide ... Auf die hochwertige Wiedergabe von Musik in Stereo achten die Marantz-Entwickler besonders. Deshalb schaltet die Pure-Direct-Funktion des SR 6006 alle überflüssigen Schaltungsteile des Receivers, wie das Display und die Video-Elektronik, ab. Ein audiophiler Sound ist die Folge.“