Mit an Bord des Linux-Receivers Mara M9 HD Hybrid PVR ist ein Twin-Tuner für DVB-S2. Es handelt sich um steckbare Tuner, die man gegen Empfangsteile für DVB-T beziehungsweise DVB-C austauschen kann.
Bis zu fünf Aufnahmen gleichzeitig
Der Mischbetrieb, etwa DVB-S2 und DVB-T, ist ebenfalls möglich. Dank Twin-Tuner soll man laut „Satvision“ (Heft 10/2012) bis zu fünf Sender parallel aufnehmen können. Die Aufnahmen landen im TS-Format auf einem externen Speicher, der mit ext2 formatiert wurde. Beim Lesezugriff wird auch das Dateisystem FAT32 unterstützt. Hersteller Mara hat der Box gleich zwei USB-Schnittstellen und einen eSATA-Anschluss verpasst, außerdem lässt sich eine interne 3,5 Zoll-Festplatte nachrüsten. Lob gibt es für Möglichkeit, unbegrenzt viele Timer zu programmieren und die Timshift-Funktion permanent im Hintergrund laufen zu lassen, Abzüge für den Verzicht auf Bild-in-Bild- und Schnittfunktion. An kompatiblen Multimedia-Formate scheitert es nicht: Der Receiver spielt AVI-, MOV-, MP4-, WMV, VOB-, MKV-, MPEG- und AVCHD-Videos, JPEG-, BMP-, PNG- und GIF-Fotos sowie MP3-, WMA- und WAV-Musik. Alternativ streamt man die Dateien per LAN von einem DLNA-fähigen Server im lokalen Netzwerk. Auf archivierte TV-Programme kann man aus dem Heimnetz leider nicht zugreifen.
Zwei CI-Slots, zwei Smartcard-Reader
Steht die Verbindung zum Router, können YouTube-Videos, Radiosender und Podcasts via TuneIn sowie Wikipedia, Flickr und die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen genutzt werden. Mit einem Tastendruck bringt man die HbbTV-Angebote der TV-Sender auf den Schirm, außerdem gibt es einen Browser (Opera) zum freien Surfen Internet. Mit einem Smartphone lässt sich die Box indes nicht steuern. In Sachen Pay-TV setzt das Unternehmen auf zwei Conax-Kartenleser und zwei CI-Slots. Mit den CI+ Modulen von Sky und Astra HD+ harmonieren die Slots nicht, hier braucht man alternative Module, zum Beispiel Alphacrypt Light, TechniCrypt, Viaccess oder Diablo 2. Der elektronische Programmführer ist recht einfach gestrickt, das Bildschirmmenü hochauflösend und „ansehnlich“, wenn auch – typisch für Linux-Boxen – etwas unübersichtlich. Ton- und Bildqualität überzeugen, allerdings lassen sich SD-Signale nur auf 1080i und nicht auf 1080p skalieren. Bei der Einschaltzeit aus dem Deep-Standby (58 Sekunden) und bei den Umschaltzeiten (3,1 Sekunden bei HD-Sendern) könnte Mara nachbessern.Mangels Bild-in-Bild-Funktion, Smartphonesteuerung und nicht zuletzt wegen der langen Bootzeit reicht es im Praxistest der Zeitschrift „Satvision“ nur zum zweiten Platz. Testsieger wird der Linux-Receiver Atemio AM 7600 HD PVR.