Für wen eignet sich das Produkt?
Eine Überarbeitung des von der test-Stiftung als „gut“ (Note 2,1) befundenen Techno XT (Modell 2015) dürfte gleichzeitig die Nutzergruppe betreffen: Nachdem Hersteller Maclaren im Zuge der Modellpflege an der Sitzarretierung gebastelt hat, zahlen an Testsiegeln interessierte Rezensenten es ihm mit geringer Sternchenanzahl heim: Der Buggy zwinge die Kleinen nun in eine Halbliegeposition, sodass er den Anforderungen von Eltern nicht mehr entspreche, die geprüften Kind-Komfort auf die Straße bringen wollten. Wer sich an Design-Refreshes freut, mag mit dem gleichnamigen Nachfolger noch immer richtig liegen, den Anforderungen an einen Sitz- und Liegebuggy mit altersgerechten Sitzpositionen wird er aber nicht mehr gerecht.
Stärken und SchwächenÄußerlich sind die Produktzwillinge identisch, beim tieferen Blick ins Datenblatt patzt aber der Jüngere der beiden. Die Sitzarretierung befindet sich nun am Bürzel des Sitzeinhangs und nicht mehr vertikal im Rückenteil. Heißt: Was beim Vorgänger noch ausdrücklich gelobt wurde („Kinder fahren darin am besten“; Stiftung Warentest Ausgabe 4/2016), weicht nun einem orthopädisch ungünstigen "Halbliege-Fläzen". Damit stolpert die Modellpflege über eine seltsame Ergonomie, mit der Kinder nicht besser, sondern schlechter fahren. Entsprechend negativ liest sich der Unterton in den Rezensionen. Die Kleinen rutschen mit dem Po in die Sicherheitsgurte, die Hüfte wird überstreckt. Sogar von Untauglichkeit ist die Rede, zumal sich auch das Gurtschloss eine wenig plausible Modifizierung hat gefallen lassen müssen: Wo früher die Kids festverzurrt in ihrem fahrbaren Sesselchen thronten, baumeln jetzt halb lose Gurte – kaum geeignet, ihren Rückhalteauftrag seriös zu erfüllen.
Entsprechend dreist wirkt auch der Griff ins Portemonnaie des Kunden. 338 Euro will Amazon für den Buggy sehen, für zwei von fünf Farbvarianten etwas weniger. Ein solches Preisniveau erklärt sich auch nicht über die zugegeben vorbildlichen stadttauglichen Komponenten – geringes Gewicht, leicht zur Hand und einhändig einklappbar inklusive XXL-Verdeck. Offenbar geht ein Gutteil des Anschaffungspreises an die Marke, die diesmal Blend- statt Strahlkraft beweist und diese Mogelpackung eigentlich entschuldigen müsste – nicht nur als verzeihlichen Ausrutscher. Natürlich bleiben der untadelige Qualitätseindruck und die Griffhöhenverstellung, den die meisten Konkurrenten nicht bieten. Dennoch: Dass andere es für deutlich weniger Geld deutlich besser können, zeigen der Nuna Pepp Luxx, Baby Jogger Vue Light oder der Peg Perégo Pliko P3 Compact Classico. Man wünscht sich einen Nachfolger, der die Maclaren-Tradition aufrechterhält.