Beim Urban E-Bike X.2 handelt es sich um das Update des günstigen Low-Assist-Stromers der Lidl-Hausmarke. Die Highlights der ersten Version sind geblieben, darunter der fettfreie Antriebsriemen und Hydraulik-Bremsen, die – bei der Damenvariante – selbst den ADAC überzeugen konnten. Unterschiede gibt es im Detail: Bei der neuen Generation gibt es helleres Frontlicht und einen Gepäckträger obendrein. Allerdings fällt Letzterer recht schmal aus (10 cm). Die übrige Ausstattung bleibt minimalistisch: Auf Federelemente, Display und Gänge verzichtet das Disounter-Bike. Leider trifft das auch auf die Einstellmöglichkeiten am Lenker zu: Die Lenkerposition lässt sich nämlich wegen des starren Vorbaus immer noch nicht verändern. Zum Problem wird das vor allem für kleine Personen, manche bemängeln in den Lidl-Kundenbewertungen eine zu weit nach vorn gebeugte Sitzhaltung. Weil der Vorbau aber mit dem Lenker verschweißt ist, lässt er sich nicht ohne weiteres austauschen.
Vom Antrieb ist dank kompaktem Hecknabenmotor, Sitzrohr-Akku und versteckter Verkabelung wenig zu sehen. Die Tretunterstützung wird über drei Stufen hinweg geregelt. Ein Boost-Knopf bringt kurzfristigen Extraschub. Nicht selbstverständlich in dieser Preisklasse: der Drehmomentsensor, über den die Unterstützung je nach Pedaldruck variiert. Ist der Akku leer, wird die fehlende Gangschaltung zum Problem, wenn das Rad ohne Unterstützung bergauf manövriert werden muss – trotz eher kurzer Übersetzung des Kettenblatts auf das Ritzel. Mit Unterstützung führt die kurze Übersetzung auch zu einer hohen Trittfrequenz bei höherem Tempo.
Auch beim Update zieren zwei Rückleuchten das Heck, eines für Bremslicht direkt unter dem Sattel und eines für dauerhaftes Licht am Spritzschützer. Sinnvoller wäre hier eine All-in-one-Lösung am Schutzblech, weil die Leuchte am Sattel leicht durch Mäntel verdeckt werden kann.
Trotz der Schwächen hat der Lidl-Stromer angesichts des günstigen Preises eine Kaufempfehlung verdient. Tipp: Auch das Vorgängermodell ist noch zu haben – und inzwischen ein paar Euro günstiger.
-
- Erschienen:
- Details zum Test
ohne Endnote
Pro: günstig; relativ kräftiger Motor; Antriebsriemen statt Kette; ordentliche Ausstattung.
Contra: keine Gangschaltung, schränkt Einsatzbereich sehr ein; nur eine Rahmengröße; keine Beratung im Handel; Kabelführung außen. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.