OLED ja, Ultra-HD-Auflösung nein
OLED-Fernseher gelten aufgrund der Eigenschaften der Display-Technologie derzeit als Referenz, was die Bildqualität angeht. Deshalb werden sie in der Regel automatisch der Premium-Klasse zugeordnet und insgesamt luxuriös ausgestattet. Beim älteren Modell LG 55EG9A7V hat der Hersteller jedoch ausgerechnet auf die Ultra-HD-Auflösung verzichtet - die wäre bei einer Bildschirm-Diagonale von 139 Zentimetern eigentlich Pflicht. Erwerber müssen sich mit der Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel begnügen. Okay, selbst anspruchsvolle Film- und Serien-Fans nehmen hier nur gelegentlich echte Schärfe-Defizite wahr. Aber dank OLED profitieren sie sehr wohl und permanent von besonders natürlichen Farben, Kontrasten und Schwarzwerten. Fast unabhängig von der Signalqualität. Trotzdem wären die Qualitätsreserven von 4K wünschenswert - und mit manchem Content auch konkret auszuschöpfen. Darüber hinaus haben neuere OLED-Geräte die gefürchteten Einbrenn-Effekte und den charakteristischen Helligkeits-Mangel besser im Griff.
Software nicht mehr frisch, Ton optimierungsbedürftig
Basis jeglicher TV-Unterhaltung ist bei den meisten Nutzern nach wie vor der Empfang klassischer Fernsehprogramme. Dafür zuständig ist bei diesem Apparat ein gewöhnlicher Triple-Tuner, der sie via Kabelnetz, Satellit oder Antenne hereinholen kann. Auch DVB-T2 HD wird unterstützt. Mit der Verfügbarmachung von Streaming-Diensten wie Netflix und Amazon Prime Video befasst sich bei Bedarf das leicht überkommene Betriebssystem WebOS 2.0, welches bereits etliche Merkmale der heutigen Version 3.5 mitbringt. Unklar, inwieweit es sich updaten lässt. Die vorhandenen SmartTV-Features sind jedenfalls einwandfrei abrufbar, TV-Sendungen unkompliziert per USB-Recording aufzunehmen. TimeShift klappt ebenso. An den Rechentricks zur sanft eingreifenden Bildoptimierung ist nichts zu kritisieren, unter anderem veredeln Ultra Luminance, ein defensiver Dimming-Algorithmus und Billion Rich Color die Anzeige von Bewegtbildern. Dem Spektrum an möglichen Hardware-Quellen fürs Abspielen von Inhalten sind durch das Schnittstellen-Konzept kaum Grenzen gesetzt. Das interne, akustisch unterdimensionierte „Ultra-Surround“-Klang-System mit einer Ausgangsleistung von 2 x 10 Watt RMS ist mit externen Komponenten problemlos aufrüstbar, etwa über den optischen Audio-Digitalausgang.
Lieber zu einem aktuellen Modell greifen
Der Handel hat noch Exemplare des Modells auf Lager, inklusive einer Variante der Edel-Fernbedienung „Magic Remote“ kostet es rund 1000 Euro. Dabei müssen OLED-Fans für aktuelle Produkte bei weitem nicht mehr so viel ausgeben wie noch vor wenigen Jahren. Der fantastische LG OLED55C7D - mit Ultra-HD-Display, HDR-Extremkontrasten und doppeltem Triple-Tuner - ist schon für um die 1600 Euro zu kriegen.