Etwa zweieinhalb Jahre nach dem Erscheinen der X1 schiebt der Hersteller die verbesserte Version X2 des Brennweitenklassikers nach. Eine Kompaktkamera wie man sie nur selten zu sehen bekommt, die ganz im Stil der guten alten Zeit gestaltet wurde. Nicht allein optisch und haptisch wurde sie früheren Kamera-Designs nachempfunden, sondern auch technisch. Denn die klassische Festbrennweite des Objektivs von 35 Millimetern (äquivalent zum Kleinbildformat)entspricht dem früher üblichen Reportage-Format.
Das Elmarit-Objektiv des Herstellers bietet mit einer Lichtstärke von 1:2,8 eine große Palette an fotografischen Möglichkeiten an. Ob nun ein Profi besonders künstlerisch gestaltete Aufnahmen machen möchte oder ein unbedarfter Amateur-Fotograf auf der Suche nach dem besonderen Motiv ist, spielt für die X2 keine spezielle Rolle. Denn neben der vollen manuellen Steuerung aller Funktionen kann man sich gleichermaßen auf den Automatikmodus verlassen, der immer die richtigen Einstellungen anwählt. Die handliche Kompaktkamera der Oberliga ist besonders für den schnellen Schnappschuss geeignet, da das Fokussieren besonders schnell, leise und präzise erfolgt.
Die Digitalisierung der Aufnahmen erfolgt mittels 16,1 Megapixel großem CMOS-Sensor im APS-C-Format – eine wohldosierte Steigerung gegenüber dem Vorgänger mit 12 Megapixeln. Allerdings darf man dafür auch gleich 200 EUR mehr bezahlen und die Digitalkamera im Classic-Look kommt dann auf satte 1.750 EUR. Gönnt man sich noch einen aufsteckbaren elektronischen Sucher mit 1,4 Megapixeln und 90-Grad-Drehfunktion, kommen gleich 400,- weitere dazu. Falls der aufklappbare Blitz als Lichtquelle nicht ausreichen sollte, lässt sich der Blitzschuh in Verbindung mit einem Leica Systemblitz (SF24D oder SF58D) nutzen. Im Lieferumfang ist Adobes Photoshop Lightroom für Mac OSX und Windows enthalten, wenn man sich nach dem Kauf registriert. Für knapp 100 EUR bekommt man einen Handgriff dazu und diverse stylische Kamerataschen sind ähnlich teuer.
Allein bei der Preisgestaltung wird sofort klar, dass diese Kamera etwas Besonderes ist, das man nicht alle Tage zu sehen bekommt – aber jeder Fotograf würde gerne ein paar Bilder mit ihr schießen.
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- Erschienen: 05.06.2014 | Ausgabe: 7/2014
- Details zum Test
„gut“ (72%)
„Die X2 hat eine sehr zurückhaltende Rauschunterdrückung, was sich bei den hohen Rauschwerten ab ISO 1600 negativ bemerkbar macht. Die Auflösung ist dafür bis ISO 3200 weitgehend konstant.“