Die X100 VI ist eine Kompaktkamera, die dank des großen APS-C-Sensors und einer enormen Auflösung von 40 Megapixeln eine hervorragende Bildqualität verspricht. Sie tritt die Nachfolge der X100V an, die in den vergangenen Jahren vor allem durch hohe Preise auf dem Gebrauchtmarkt aufgefallen ist, da Fujifilm die hohe Nachfrage nicht decken konnte. Die Neuauflage orientiert sich stark an ihrer Vorgängerin, bietet wieder ein sehr gut verarbeitetes Gehäuse und eine lichtstarke 23-Millimeter-Festbrennweite, die umgerechnet auf das Kleinbildformat etwa 35 Millimetern entspricht. Auf einen optischen Zoom müssen Sie verzichten. Der neue Sensor macht den fehlenden Zoom mit seiner für APS-C-Kameras sehr hohen Auflösung aber etwas wieder etwas wett. Erstmals in der X100-Serie ist der Sensor stabilisiert, was laut Fujifilm bis zu 6 Blendenstufen längere Belichtungszeiten erlaubt – erste Tests bestätigen eine sehr gute Stabilisierungsleistung. Der Sensor hat sich bereits in den Systemkamera-Modellen X-T5 und X-H2 bewährt und sorgt bis ISO 3.200 für eine brillante Bildqualität. Für eine maximale Schärfe-Ausbeute müssen Sie allerdings etwas abblenden. Auch in der 6. Auflage der X100-Reihe kommt wieder ein Hybrid-Sucher zum Einsatz, der wahlweise als optischer Messsucher oder elektronischer Sucher genutzt werden kann – ein Alleinstellungsmerkmal im Bereich der Kompaktkameras.
Hochwertiges Gehäuse und umfangreiche Ausstattung
Am Gehäuse selbst wurde wenig geändert, der zusätzlichen Hardware in Form des Bildstabilisators geschuldet ist es um 2 Millimeter dicker geworden und mit 521 Gramm rund 40 Gramm schwerer. In der Praxis ist dieser Zuwachs kaum merkbar. Wie bei der Vorgängerin ist es wieder gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Der vollständige Schutz wird allerdings erst erreicht, wenn das Objektiv mit einem zusätzlich erhältlichen Schutzfilter versehen wird, für den wiederum ein Adapter-Ring benötigt wird. Auch in Sachen Video muss sich die X100VI nicht verstecken, wartet sie doch mit 6,2K-Auflösung und 10-Bit-Farbtiefe auf. Um ein externes Mikrofon anzuschließen, ist ein 2,5-Millimeter-Klinke-Anschluss verbaut. Das bedeutet, dass ein Adapter notwendig ist, um auf die Standard-Größe von 3,5 Millimetern zu kommen.
Mit einem Preis von rund 1.800 Euro zum Marktstart ist die X100VI sicherlich kein Schnäppchen. Dafür liefert sie eine Ausstattungskombination, Bedienung und Ästhetik, die in dieser Produktklasse einmalig sind. Wenn Sie auf der Suche nach einer unauffälligen Kompaktkamera mit hervorragender Bildqualität sind und auf einen Sucher verzichten können, lohnt sich aber auch ein Blick auf die Ricoh-Modelle GRIII und GRIIIx. Sie sind ebenfalls mit APS-C-Sensoren und lichtstarker Festbrennweite ausgestattet, werden aber schon für um die 1.000 Euro angeboten.