Professionelle Fotografen greifen immer noch häufig zur digitalen Spiegelreflexkamera. Mit der SL tritt Leica den Beweis an, dass man auch ohne Klappspielgel in der Oberklasse mitspielen kann. Preislich ist man dort fraglos angekommen - rund 6.900 EUR werden allein für den Body veranschlagt. Dafür bekommen Sie allerdings ein sehr hochwertiges Gehäuse, einen 24-Megapixel-Sensor im Vollformat und eine Serienbildgeschwindigkeit von rasanten 11 Bildern pro Sekunde.
Gehäuse: Dicht und aus einem Guss
Obwohl Leica auf einen Spiegel verzichtet, was Spielraum für Platzeinsparungen bietet, fällt das Gehäuse mit 147 x 104 x 39 Millimetern und rund 850 Gramm alles andere als leicht und kompakt aus. Dafür wirkt es umso robuster. Es ist aus einem Stück Aluminium gefräst und – wie es sich für die Oberklasse gehört - gegen Spritzwasser und Staub abgedichtet. Der markant große Handgriff ist gummiert und bietet so einen guten Halt, der allerdings auch notwendig ist.Die SL verfügt über ein eigenes Objektiv-Anschluss-System. Bislang ist erst eine Optik mit SL-Anschluss verfügbar, das Vario-Elmarit-SL 24-90mm F2,8-4, welches mit rund 4.300 EUR zu Buche schlägt. Angekündigt sind zudem ein Telezoom mit einem Brennweitenbereich von 90 bis 280 Millimetern und eine 50-Millimeter-Festbrennweite. Allerdings bietet Leica auch Adapter an, mit denen Leica-Objektive der Systeme M, R, L, S und PL-Cincema genutzt werden können.
Sensor, Sucher Autofokus
Beim der Sensor-Auflösung hält sich Leica mit 24 Megapixeln im Vergleich zu anderen Kameras der Oberklasse wie der Nikon D810, den Canon-5D-S-Modellen oder Sonys Alpha 7R II eher bedeckt. Dafür bannt der Maestro-II-Prozessor stolze 11 Bilder pro Sekunde in voller Auflösung auf die Speicherkarte. Videos können auch in 4K-Auflösung mit 30 Vollbildern pro Sekunde aufgenommen werden und der ISO-Bereich erstreckt sich von 50 bis 50.000.Der elektronische Sucher löst mit rekordverdächtigen 4,4 Millionen Pixeln auf, die Verzögerung liegt laut Leica unterhalb der Wahrnehmungsgrenze. Gegenüber einem optischen Sucher bietet dieser den Vorteil, dass er bereits genau anzeigt, wie das fertige Bild aussehen wird. Zudem fungiert er in Low-Light-Situationen als Restlichtverstärker.
Einen weiteren Rekord stellt der schnelle Autofokus – einstige Domäne der digitalen Spiegelreflexkameras – auf: Die Fahrt von unendlich auf Nahdistanz erfolgt mit dem LEICA APO-VARIO-ELMARIT-SL 1:2,8–4/90–280mm nach Herstellerangaben in gerade einmal 110 Millisekunden. Damit sei die Kamera schneller als alle anderen professionellen Kameras, heißt es von Leica.