Das schon seit Dezember 2012 durchs Netz geisternde HTC M7 ist nun offiziell vorgestellt worden. Als HTC One soll es ab März 2013 in die Läden kommen – für üppige 600 bis 679 Euro. Doch das One könnte vielen Nutzern das viele Geld tatsächlich wert sein, denn in so mancher Hinsicht setzt das Gerät neue Maßstäbe. Da wäre schon alleine das Gehäuse: Es besteht nahezu komplett aus gebürstetem Aluminium, nur Fugen und kleinere Elemente sind in Polycarbonat ausgeführt. Dadurch sieht das One extrem wertig aus, zugleich soll dadurch die Empfangsqualität gewährleistet bleiben. Dank einer bogenförmigen Rückseite wirkt das Mobiltelefon zudem sehr zierlich, am Rand misst es gerade einmal 4 Millimeter, in der Mitte 9 Millimeter.
Quad-Core-CPU und Full-HD-Display
Brachiale Leistung verspricht der neue Qualcomm Snapdragon 600, der mit seinen vier CPU-Kernen jeweils 1,7 GHz Taktrate liefert. Unterstützt wird der Chipsatz durch satte 2 Gigabyte Arbeitsspeicher – mehr Leistung bietet derzeit kein anderes Smartphone. Hinzu kommt, dass das 4,7 Zoll große Display 1.920 x 1.080 Pixel (Full-HD) auflöst und mit der Super-LCD3-Technik arbeitet. Diese soll annähernd die gleiche Bildqualität liefern wie ein
Super-AMOLED-Display. Die Pixeldichte ist so oder so mit 468 ppi unglaublich hoch, Gorilla Glass schützt die Oberfläche.
Neuartiges Kamerasystem
Ein zweites Highlight neben dem Aluminiumgehäuse ist die integrierte Kamera. Sie liefert zunächst nur magere 4 Megapixel Auflösung, nutzt indes aber sogenannte Ultra-Pixel. Die Idee dahinter: Zwar stehen somit deutlich weniger Pixel zur Verfügung, die einzelnen Pixel fangen aber mehr Licht ein. Und da bei einem Handy mit seinem kleinen Sensor alles jenseits von 5 bis 8 Megapixeln im Grunde ohnehin keinen Sinn macht und die Lichtempfindlichkeit das größte Problem darstellt, könnte dieser Weg ausgesprochen vielversprechend sein. Weg von immer mehr Pixeln hin zu reiner Aufnahmequalität. Zudem gibt es drei parallel arbeitende Bildsensoren, die ihre Informationen miteinander abgleichen. Ob das allerdings auch abseits blumiger Werbetexte funktioniert, werden erst noch Tests beweisen müssen.
Extrem starker Sound, NFC und WLAN ac
Weitere Ausstattungsmerkmale des One sind der sogenannte Boom-Sound, der Lautstärken bis 93 dB schaffen und sogar eine Spur echten Bass bieten soll, ein Infrarot-Sender, eine Frontkamera mit 2,1 Megapixeln Auflösung für die Videotelefonie, HSPA, LTE, WLAN nach dem neuesten Standard 802.11ac, GPS, NFC und ein Akku mit 2.300 mAh Nennladung. Absolute Vollausstattung. Etwas schade ist, dass es in Deutschland dagegen nur die Version mit 32 Gigabyte Speicherplatz geben wird, die wieder einmal nicht erweiterbar sind. Andere Länder erhalten wenigstens noch eine 64-Gigabyte-Variante.
Nagelneue Benutzeroberfläche: Gewöhnungsbedürftig
Schlussendlich dürfte die neue Benutzeroberfläche für Diskussionsstoff sorgen. Die Sense 5.0 genannte Oberfläche versteckt
Android komplett und erinnert fast an Windows Phone. Denn der Homescreen ist in drei Teile geteilt. Oben sind Uhrzeit und Wetter zu sehen, unten gibt es eine Reihe mit Schnellzugriffen und im Hauptteil liegt der „Blink Feed“. Bei jedem Blinzeln („blink“) soll ein neues Ereignis auf dem Screen zu sehen sein – Nachrichten, Mails, Facebook-Postings etc. Leider kann die Anzeige nicht ganz frei definiert werden, sie hängt von den zuliefernden HTC-Kooperationspartnern ab. Ob die starke Bevormundung die Nutzer anspricht, wird interessant zu beobachten sein...