Aus Hitze soll Frische werden – mit den 2.0A eines DC5V-Micro-USB-Anschlusses
Geht es nach den Chinesen, schwirren bald kleine, würfelartig designte Mini-Gebläse in Hundertschaften in die vom Klimawandel geplagten Großstädte. Nachdem
ArcticAir,
Evapolar oder
Easymaxx der Klimabranche einen Katapult in Richtung Massenmarkt verpasst haben, darf ein paar Monate später auch die Hisome Mini-Klimaanlage auf die Käufer losstürmen. Und wie bei ganz ähnlichen Modellen von
Baban, Nifogo,
Suzada oder Bastain werkelt auch hier unter dem Kunststoff-Gehäuse ein PC-Lüfter, der die angesogene Raumluft durch eine Kartusche zieht, die vom eingefüllten Kalt- oder Eiswasser durchtränkt wird und Hitze in Frische umwandeln soll. Ein Micro-USB-Anschluss (DC5V; 2.0A) soll die Mini-Klimaanlage mit Strom versorgen und drei Gebläsestufen antreiben, die wiederum bis zu vier Liter Wasser pro Tag raushauen. Nachteiliges gibt es auf den ersten Blick nicht, weder die immensen Energiekosten noch den Kompressorlärm oder die klimaschädlichen Kühlgase der
schlauchbewehrten Monoblocks.
Was hier alles per Micro-USB-Port „betrieben“ werden soll ...
Doch was nützt es, die Macken komplett andersartiger Geräte zur Methode eines Konzepts zu machen, das kaum etwas bringt? Den Kaufrezensionen zufolge ist es gar nicht so einfach, überhaupt eine Kühlwirkung im Hisome zu erkennen, die über das Lüftchen eines schlichten
Tischventilators hinausgeht – der im Übrigen auch noch billiger zu haben wäre. Ein Blick in die Anleitung verrät: Um dem Hisome Leben einzuhauchen, bedarf es nur der kleinsten Ausführung eines USB-Steckers oder eines 18650er-Akkus. So soll aus stickiger Luft eine kühle Brise werden, noch dazu in Form gereinigter Luft und mit der Untermalung eines LED-Farblichts, nach Wunsch auch mit Aroma-Funktion. Klar, das Hisome-Maschinchen hat ein paar Vorteile. Es wiegt keine 2 Kilo, braucht kaum Platz und extrem wenig Strom (ca. 10 Watt); eine herkömmliche
Kompressor-Kälteanlage wiegt um die 30 Kilo, verbraucht jährlich je nach Bauart bis zu 480 Kilowattstunden Strom und benötigt so viel Platz wie ein größerer Reisekoffer.
Trockene Hitze gegen Tropenzimmer
Was wie ein Tribut an die sparwillige Fridays-for-Future-Generation wirkt, ist nur ein weiterer Beitrag zur Frustration. Alles am Gerät wirkt wie eine einzige Sparmaßnahme – genau wie die Tatsache, dass Sie mit solchen
Verdunstungs-Klimageräte keinen Raum merklich herunterkühlen können. Sicherlich: Die Verdunstungskälte mag für ein paar Minuten guttun, solange Sie direkt im Luftstrom sitzen; sie erschlafft aber jäh am Nebeneffekt ständig steigender Luftfeuchtigkeit durch das mit der Luft ausgeblasene Wasser. Fazit: Als besserer Ventilator mag das Hisome-Gerät seine Berechtigung haben; als Klimagerät zur Senkung der Raumtemperatur an heißen Tagen ist es aber die falsche Wahl. Hier wäre der halbe Preis hilfreich gewesen, um das Gerät auszuprobieren, zumal Ersatzfilter schon um die 12 Euro kosten. Fehlen wird es uns aber nicht.