Das vierteilige Schulranzen-Set Herlitz Loop Plus hat bei Lidl derzeit einen Lockpreis von knapp unter 50 Euro – aber auch einen Pferdefuß, der den Spaß am Schnäppchenkauf trüben könnte. Denn trotz guter Ausstattung mit rückennahem Buchfach, Flaschenhalterungen, stabiler Bodenplatte und ergonomisch geformtem Ranzenrücken fehlen ihm die nach den Maßstäben der sogenannten Schulranzennorm so wichtigen Leuchtflächen. Betrachten Sie solche Ranzen bitte kritisch – und lassen sich nicht von den angepriesenen Reflexmaterialien blenden, die zwar reichlich vorhanden sind und Ihr Kind in der Dämmerung sichtbar machen, nicht aber die sogenannte Tagessichtbarkeit garantieren.
Dazu benötigte der Loop Plus grell leuchtende Flächen beispielsweise in Grell-Orange, Pink oder Neongrün – nur knallbunt reicht leider nicht. Natürlich zählt beim Ranzenkauf auch das Lieblingsmotiv der Kleinen, und oftmals auch der Preis. Am wichtigsten für einen Schulranzen ist und bleibt jedoch die Sicherheit. Wären mindestens 20 Prozent der Vorder- und Seitenflächen selbstleuchtend, wäre der Segen von Stiftung Warentest im Prüfpunkt „Optische Warnwirkung“ vorhanden. So konnten dank ihrer neongelb-pink-blau fluoreszierenden Signalflächen beispielsweise die Ergobag-Modelle Strahlebär und Illumibär im Test auftrumpfen. Mit ihnen ist Ihr Kind unterwegs deutlich erkennbar.
Info zur Schulranzennorm DIN 58 124: Sie ist kein Gesetz, aber ein von Anbietern und Verbraucherschützern gemeinsam ausgehandelter Maßstab für gute Qualität. Diese Sicherheitsnorm erlaubt derzeit nur gelbe und orangefarbene Signalflächen, da diese besonders grell leuchten und für das menschliche Auge schneller wahrnehmbar sind als andere. Das lässt den Herstellern aber wenig Spielraum im Design. Deshalb erlaubt ein neuer Norm-Entwurf unter anderem die Farben Neongrün und Pink. Die Stiftung Warentest würdigt dies bereits jetzt im Prüfpunkt „Optische Warnwirkung“.