Das Gefühl von Freiheit vermitteln Sitzerhöher wie der Graco Connext: Ohne Seitenteile und Kopfabstützung sind sie eine ultrakompakte Erscheinung und kurzerhand auch im Kofferraum oder hinter dem Fahrer- oder Beifahrersitz verstaut. Leider noch immer nicht ausgestorben, würde ein Experte für Kindersicherheit und vermutlich auch der ADAC sagen, der solche Sitzerhöhungen wegen gravierender Sicherheitsmängel ablehnt. Zwei Argumente sprechen dagegen: Hampelt Ihr Kind herum, kann der Dreipunktgurt verrutschen und Ihr Kind ab diesem Zeitpunkt völlig schutzlos dasitzen – ohne dass die Eltern es bemerken. Ein zweites Problem solcher Sitzerhöher ist der fehlende Kopf- und Seitenschutz. Selbst mit seinen Isofix-ähnlichen Gurthaken "IsoCatch", die Sie mit den Isofix-Ösen in der Fuge zwischen Sitzbank und Rückenlehne Ihres Fahrzeugs verhaken können, hinterlässt der Connext in puncto Crashsicherheit einen zwiespältigen Eindruck.
Andererseits erfüllt er die Prüfnorm ECE-R44 für die Gruppe III und ist zugelassen für Kinder ab 22 kg Körpergewicht. Das entspricht einem Alter von etwa sieben bis zwölf Jahren. Ein Pluspunkt sind die seitlichen Führungshörner. Sie halten den unteren Teil des Diagonalgurts am Platz. Der Diskurs um solche Sitzerhöher ist schwer aufzulösen. Feststeht, das auch etwas besseren Modellen wie dem Connext die spezifische Gurtführung über die Schulter fehlt. Nutzen Sie den Sitz nach Möglichkeit nur als Notlösung, z. B. wenn Ihr Kind kurz in einem fremden Auto mitfährt – und vor allem nicht aus Prinzip, nur um bei einer Polizeikontrolle Bußgeldern wegen nicht vorschriftsmäßigen Transports eines Kindes zu entgehen. Greifen Sie stattdessen zu vollwertigen Sitzerhöhungen. Auch hier gibt es günstige Exemplare, z. B. den „guten“ Maxi-Cosi Rodifix für derzeit rund 55 Euro oder den ebenfalls "guten" Britax Römer Adventure für rund 75 Euro.
04.06.2020