Im Tragesack von Glückskäfer sitzt das Kind, und zwar schon ab dem Säuglingsalter, exakt so, wie es Orthopäden empfehlen. Möglich macht dies die „Sack-im-Sack“-Technik der Babytrage. Doch das Konstruktionsprinzip bringt auch eine gewichtigen Nachteil mit sich: Die Handhabung ist, vor allem für eine einzelne Person, recht fummelig.
Die Babytrage von Glückskäfer besteht aus zwei Teilen, einem Innen- und einen Außensack. Letztere dient lediglich als eine weitere Schutzhülle, sorgt also zum Beispiel auch dafür, dass es das Baby, vor allem in der kälteren Jahreszeit, kuschelig warm hat. Verantwortlich für den möglichst perfekten Sitz der Trage, und zwar sowohl für das Baby als auch für den Träger, ist jedoch allein der Innensack.
Der Innensack ist nämlich einerseits sehr eng geschnitten, kann aber auch andererseits mittels einer Drucknopfleiste an die Größe des Trägers angepasst werden. Dies geschieht in Windeseile, der Sack ist ruck-zuck umgelegt und justiert – praktisch, denn dies schont zum einen die Nerven und ermöglicht es gleichzeitig, das Kind auch schnell einmal an- beziehungsweise abzulegen – theoretisch.
Denn als Crux hat sich, wie viele Käufer über den Tragesack berichten, erwiesen, das Baby in den umgelegten Glückskäfer hineinzubugsieren: Hier macht sich der enge Schnitt des Innensacks negativ bemerkbar. Vor allem für eine Person allein soll dies recht fummelig sein, besser und einfacher gehe es, wenn der Partner tatkräftig mithilft. Dies sollte dem Tragesack selbst allerdings nicht unbedingt zum Vorwurf gemacht werden. Immerhin kann in ihm, im Unterschied zu vielen andren Babytragen, das Kind bereits kurz nach der Geburt ohne Bedenken getragen werden – und zwar genau so, wie es Orthopäden empfehlen: möglichst eng eingeapckt und am Körper, damit Kopf und Rücken gestützt werden, sowie in der Anhock-Spreizstellung.
Einigen Käufern war der Tragesacks jedoch auf Dauer auch zu unbequem. Das gesamte Gewicht laste nämlich auf den Schulter (gurten), da ihm ein Hüftgurt fehlt. Die Empfehlung lautet daher folgerichtig, den Tragesack nicht zum Beispiel für lange Fußstrecken zu nutzen, sehr gut eigne er sich allerdings für zu Hause – schließlich kann man sich hier zwischendurch auch einmal kurz hinsetzen und ausruhen.
Der aus ökologischer Sicht von „Ökotest“ empfohlene Tragesitze eignet sich für Kinder bis ungefähr 12 Kilogramm. Abgesehen von der fummeligen, aus ärztlicher Sicht jedoch im Nachhinein gerechtfertigten Handhabung sowie dem etwa eingeschränkten Einsatzbereich erhält die Babytrage von Glückskäfer fast nur gute Noten – was den Schluss zulässt, dass auch die via Amazon fälligen 60 Euro voll und ganz gerechtfertigt sind.
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- Erschienen: 25.03.2011 | Ausgabe: Sonderheft Kinder Kinder (4/2011)
- Details zum Test
„ungenügend“
In der Gebrauchseignung erhielt der Glückskäfer Tragesack ein „ungenügendes“ Urteil. Die Anhockstellung und die Stützung des Babys entsprechen nicht den physiologischen Anforderungen für Kleinkinder und können sich unter Umständen auch auf die motorische Entwicklung auswirken. Im Reißverschluss können sich Haare verfangen. Das Testergebnis der Inhaltsstoffe war „gut“, es wurden jedoch optische Aufheller nachgewiesen. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.