Für wen eignet sich das Produkt?
Der Eufy Genie wurde als direkte Konkurrenz zum Amazon Echo Dot konzipiert. Wobei Amazon solche Hardware-Wettbewerber ausdrücklich fördert. Eigentlich geht es dem Online-Giganten aus Seattle nämlich um die Verbreitung seines auf Sprachdaten-Auswertung basierenden Online-Dienstes, als Alexa Voice Service mittlerweile beliebt und berüchtigt. Und mit diesem arbeitet auch das Nachahmerprodukt. Übers Internet kann der kleine Aktiv-Lautsprecher, wie das Original, Audio-Content empfangen und wiedergeben. Vor allem jedoch soll er mit eingebauten Mikrofonen menschliche Stimmen aus dem Umgebungsschall herausfiltern, um sie digitalisiert an die Amazon-Server weiterzuleiten. Dort werden mündlich erteilte Befehle erkannt und in eine breite, sich ständig erweiternde Palette von Assistenzleistungen umgesetzt - die sogenannten „skills“. Dazu gehören etwa der Musiktitel-Abruf, die Beantwortung von Suchmaschinen-Fragen, das Bestellen von Pizza oder Smart-Home-Anwendungen wie Licht an- und ausschalten.
Stärken und SchwächenBei der Drahtlos-Konnektivität muss man zunächst mit WLAN und AirPlay auskommen, später soll eine Variante mit zusätzlichem Bluetooth-Modul lieferbar sein. Die Klang-Reproduktion des Lautsprechers liegt qualitativ geringfügig über jener des manchmal schwer vernehmbaren Echo Dot, hat aber ebenfalls Luft nach oben. Gut also, dass sich Signale beispielsweise von Musik-Streaming-Anbietern per analogem 3.5mm-Ausgang an ausreichend dimensionierte Aktiv-Boxen oder HiFi-Anlagen ausgeben lassen. Kernkompetenz des Profi-Zuhörers ist aus Endkunden-Sicht eh die Fähigkeit, Sprachbefehle auch aus größerer Distanz erfassen zu können. Das Marketing des Herstellers Anker behauptet, in dieser Disziplin würden sich die beiden integrierten Mikrofone besser schlagen als die im Amazon-Vorbild lauernden sieben Stück. Im praktischen Vergleich scheint der Altmeister hier allerdings haushoch zu gewinnen - Berichte aus den USA deuten darauf hin. Die Funktionalitäten „Calling and Messaging“ und „Drop In“ sind beim Neuling nicht lauffähig, was deutschen Kunden egal sein darf - denen werden sie unabhängig von der verwendeten Hardware noch vorenthalten.
Preis-Leistungs-VerhältnisSind eigene Datenschutz-Bedenken und die anderer Haushaltsmitglieder gebändigt, so kann man sich den formschönen Lauscher voraussichtlich ab Herbst 2017 in schwarz oder weiß in die Bude stellen. In Deutschland wird der Kaufkurs jenen des Amazon Echo Dot wahrscheinlich nur wenig unterschreiten, welcher in der aktuellen Ausführung für um die 50 Euro zu erstehen ist. Trotz ihrer schlechteren Ohren ist die Alternative interessant - wenn der rundere und kraftvollere Lautsprecher-Sound Priorität hat.