Seit rund zwei Wochen ist eine fatale Sicherheitslücke bekannt, die den Telekom-Router Speedport W 921V für Angriffe über WLAN wie ein Scheunentor offen stehen lässt. Durch einen Fehler bei der WPS-Zugriffsmethode via PIN (Wi-fi Protected Setup) können x-beliebige Fremde per Smartphone oder Laptop auf ganz unverfängliche Weise Zugriff zum Heimnetzwerk des jeweiligen Router-Besitzers erhalten. Denn der Generalschlüssel für diese Zugriffsmethode ist mühelos im Netz abrufbar.
Und noch schlimmer: Der Zugangsweg konnte bislang schlicht nicht abgeschottet werden. Obwohl in der Konfigurationsoberfläche des Routers WPS via PIN deaktiviert war, blieb die Zugangsmöglichkeit bestehen. Die Software des Routers verweigerte schlichtweg die Deaktivierung des Ganzen – zeigte aber das Gegenteil an. Entsprechend haben sich selbst jene, die um die Unsicherheit von WPS via PIN wussten, in falscher Sicherheit gewogen. Nur eines half: Die komplette Deaktivierung des WLAN-Moduls.
Das jedoch kann wohl kaum in Sinne der Nutzer eines WLAN-Routers sein. Und so war es höchste Eisenbahn, dass die Deutsche Telekom endlich zu Werke schritt. Denn zwar ist die Sicherheitslücke erst seit zwei Wochen bekannt, der unsägliche Zustand selbst besteht jedoch schon viele Monate. Doch nun hat die Telekom endlich eine neue Firmware für den Speedport W 921V veröffentlicht und das Loch gestopft. Mit der neuen Firmware Version 1.17.000 ist die WPS-PIN-Methode zwar weiterhin so unsicher wie zuvor – sie kann aber nun wirklich deaktiviert werden.
Wer die Fernkonfiguration des Routers nicht deaktiviert hat, erhält die Firmware automatisch aufgespielt. Alle anderen müssen selbst tätig werden. Die Telekom hat die Anleitung zum manuellen Aufspielen der aktualisierten Firmware auf einer Website veröffentlicht. Kompliziert ist der Vorgang nicht und hier sollte jeder Besitzer eines Speedport W 921V unbedingt aktiv werden. Denn was nützt ein WLAN-Router ohne WLAN?
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- Erschienen: 31.12.2012 | Ausgabe: 2/2013
- Details zum Test
ohne Endnote
„Der Telekom Speedport W921V versucht an vielen Stellen die Fritz!Box-Serie von AVM nachzuahmen, beim Funktionsumfang bleibt er aber deutlich zurück.“