Eine Babyschale, die den Nachwuchs nicht in eine gestauchte Halbliege-Position zwingt, wenn sie außerhalb des Autos genutzt wird – etwa als Aufsatz für den Kinderwagen oder Buggy. Was für eine prächtige Idee für ein solch doppelbödiges Wesen wie die Babyschale, die nur allzu gern als Kinderwagenaufsatz zweckentfremdet wird, dazu aber eigentlich nicht flach genug gearbeitet ist. Die Cybex Cloud Q schafft nicht nur eine substanzielle Lösung, sondern eine, die sich aus dem Alltag rechtfertigt und nicht nur dem Innovationsdruck der Hersteller beugt.
Reisesystem für Neu- und Frühgeborene
Wer ein Auto sein eigen nennt und ein Baby darin transportiert, kennt das Phänomen: Kaum brummt der Motor, ist der Spross eingeschlafen und soll nicht mehr geweckt werden, wenn er später in den Kinderwagen umgetopft werden muss. Die meisten Babyschalen lassen sich kurzzeitig auch als Kinderwagenaufsatz nutzen, solange nur kurze Rollstrecken überwunden werden müssen. Für längere Spaziergänge aber, so warnen die Experten, sei das Modell "Babyschale" nicht geeignet. Denn die halb aufrechte, gegen die Fahrtrichtung gewandte Lage schützt das Kind zwar gut beim Frontaufprall gegen Schleuderkräfte, im Kinderwagen und für Neu- oder Frühgeborene hingegen ist eine völlig flache Liegeposition wünschenswert. Die „nahezu waagrechte Position“, in die sich die Cloud Q einstellen lässt, erfüllt diese Anforderungen zwar nicht perfekt, aber bislang als einziger im Markt.
Einhand-Bedienbarkeit und 11-stufige Höhenverstellung
Der Cloud Q soll in dieser Funktion mit einer Hand bedient und – besonders löblich – nicht nur im Kontext mit Cybex-Kinderwagen genutzt, sondern auch auf andere Markengestelle geklickt werden können. Bemerkenswert dabei ist, dass sich die Kopfstütze nicht nur überhaupt verstellen und damit an die Größe des Kindes anpassen lässt, sondern sich auch der Sitzwinkel automatisch verändert. Auf diese Weise haben auch größer gewachsene Babys mehr Platz – und der bei allen Babyartikeln heute so stark beworbene Eltern-Komfort in Gestalt einfachster Bedienlogik wird gleich mit bedient. Die Höhenverstellbarkeit lässt sich in 11 Stufen realisieren, dabei verändert sich automatisch die Gurtlänge. Wem das nützen soll? Nun, zum einen entfällt das Ein- und Ausfädeln der Gurte, zum anderen vermindert es Fehlbedienungsrisiken.
Fazit
Sicherlich: Die Masse der denkbaren Risiken für Babys, etwa durch Atembehinderung beim Nach-Vorne-Kippen des Kopfes im Schlaf, ist ein Faktor, der für viele Eltern ideal ist, um sich angstvoll in konsumtive Sackgassen zu manövrieren. Jedes andere Produkt scheint die falsche Wahl zu sein, weil es das Kind nicht ebenso gut schützen kann wie das angepriesene. Doch alles das hat auch seinen Preis: Die Cloud Q wechselt für stolze 230 EUR den Besitzer, für viele Eltern eine Summe, die nicht im Spaziergang überwiesen ist. Ob sie wirklich ohne Nachbesserungen an den Start gehen kann, müssen Testberichte außerdem erst zeigen. Bis dahin tröstet der stereotype Hinweis professioneller Warentester, dass es in jeder Preisklasse sichere Babyschalen gebe, sofern man nur bei den ganz billigen Discountermodellen Vorsicht walten lasse. Doch vor allem Auslaufmodelle von Markenanbietern sind oft günstig und erzielen ebenfalls "gute" Testurteile.