Ambitionierte Hobby-Fotografen, die ihre Werke in Galeriequalität ausdrucken oder eventuell sogar kommerziell vertreiben möchten, finden für diese Zwecke im Pixma Pro-10 ein adäquates Arbeitsgerät. Der Fotodrucker von Canon arbeitet wie das mit vielen Auszeichnungen gewürdigte Flaggschiff Pixma Pro-1 mit pigmentbasierten Tinten, verfügt allerdings nur über 10 statt 12 Tintentanks.
Leicht abgespeckt
Das Topmodell unter den Fotodruckern von Canon, der Pixma Pro-1, hat mittlerweile diverse Feuertaufen bravourös bestanden. Gleich mehrere Fachmagazine bescheinigen ihm, das Referenzmodell in seiner Geräteklasse zu sein und sich hervorragend für professionelle Fotodrucke zu eignen. Mitverantwortlich dafür sind die neuen Pigmenttinten des Herstellers, in deren Genuss fortan auch Fotografen kommen können, die ähnlich hohe Ansprüche an Fotoprints stellen, sich aber das Flaggschiff nicht leisten können oder wollen. Die Abstriche, die dafür in Kauf genommen werden müssen, dürften nicht allzu groß ausfallen, da der Unterschied zum Topmodell hauptsächlich die Anzahl der Tinten für S/W-Fotos betrifft. Während der Pro-1 Kartuschen mit Grau, Hell- sowie Dunkelgrau besitzt, druckt der kleinere Bruder mit lediglich einer Grau-Tinte. Zwei weitere Schwarztinten für matte oder glänzende Medien, die übrigens permanent zur Verfügung stehen, sodass der Medienwechsel von matt zu glänzend keine Probleme aufwirft, sollten allerdings sicherstellen, dass auch der abgespeckten Version S/W-Drucke in hoher Qualität gelingen – Canon selbst verspricht Fotos in „Galeriequalität“. Beim Farbdruck wiederum wird der Neuzugang dem Flaggschiff aufgrund der identischen Ausstattung mit Tintentanks wohl kaum merklich nachstehen. Lediglich die Reichweite der einzelnen Kartuschen liegt bei etwas weniger als der Hälfte, die Fotos kommen aufgrund der unterm Strich höheren Anschaffungskosten für die einzelnen Patronen daher etwa 10 bis 20 Prozent teurer. Unter den Tinten findet sich übrigens auch die Klartinte Chroma Optimizer. Sie hat dem Pro-1 bereits zu hervorragenden Noten für seine Hochglanzfotos verholfen, in einem Bereich also, in dem pigmentbasierte Tinten nicht unbedingt glänzend abschneiden und der eher die Domäne der farbbasierten Tinten darstellt.
Schnittstellen und Medien
Der Drucker
löst den Canon Pixma Pro9500 Mark II ab und bietet im Unterschied zu diesem ein WLAN-Modul sowie eine Ethernetschnittstelle für die flexible Einbindung in Netzwerke. Via Pictbridge ist der Direktdruck von entsprechend ausgerüsteten Kameras möglich, eine Komfort, den der Canon dank AirPrint auch für Apple-Geräten wie das iPhone oder das iPad bietet. Ein Plug-in stellt professionelle, nahtlose Ausdrucke direkt aus Anwendungen wie Photoshop, Photoshop Lightroom / Elements von Adobe sowie Digital Photo Professional von Canon sicher. Über das Farbprofil des Treibers lässt sich der Drucker zudem in nahezu allen Fällen auf die Farben des Monitors kalibrieren, außerdem können ICC-Profile für unterschiedliche Medien importiert oder erstellt werden. Apropos Medien: Der Drucker verarbeitet Papiere bis 0,6 Millimeter Dicke und auch Typs sowie Discs. Die Zuführung erfolgt entweder über die Papierkassette oder über eine manuelle Ein-Blatt-Zufuhr an der Rückseite.
Auslieferung und Anschaffungskosten
Ab November ist der Fotodrucker für knapp 650 EUR (
Amazon) lieferbar, er liegt damit rund 100 EUR unter dem
Flaggschiff Canon Pixma Pro-1 (
Amazon). Die erstaunlich geringe Differenz erklärt sich daraus, dass das Flaggschiff seit über einem Jahr lieferbar ist und daher den Gesetzen des Marktes ausgesetzt war – ursprünglich lag er bei fast 900 EUR. Dem kleinen Bruder wird es zwar ähnlich ergehen, zumindest anfänglich könnte er es aber schwer haben, sich gegen das vielfach prämierte Topmodell durchzusetzen, das für professionelle Fotodrucke derzeit die erste Adresse darstellt. Sobald jedoch die Anschaffungskosten unter 600 EUR liegen, könnte seine Stunde schlagen. Ihm darf nämlich jetzt schon bescheinigt werden, eine fast gleichwertige Alternative für Fotoenthusiasten mit einem etwas schmaleren Budget zu sein, die in puncto Fotoqualität nur minimale Kompromisse eingehen möchten, und der in der Fachpresse mit hoher Wahrscheinlichkeit ein ähnlich positives Echo hervorrufen wird.