Bei der EOS M6 Mark II von Canon handelt es sich um eine neue spiegellose Systemkamera in einem kompakten Gehäuse. Bereits ihr Vorgängermodell, die Canon EOS M6, konnte in den Testberichten sehr gute Ergebnisse einfahren und begeisterte vor allem in Sachen Bildqualität und Handling. Dennoch hat Canon unter anderem an den Bedienelementen gearbeitet und auch rein technisch hat das neue Modell einiges zu bieten. So lohnt es sich durchaus, einen genaueren Blick auf die Kamera zu werfen.
Die Canon EOS M6 Mark II bietet eine ganze Palette an neuer Technik! Leider hat es nicht für einen elektronischen Sucher gereicht. Sie können aber bei Bedarf einen Aufstecksucher für rund 270,- Euro dazu kaufen. (Bildquelle: canon.de)
Mit welchen Neuerungen wurde die M6 Mark II ausgestattet?
Der APS-C-Sensor löst mit 32,5 Megapixeln auf und bietet damit aktuell die höchste Auflösung in diesem Bereich. Durch eine neue Technik geht das Auslesen schneller vonstatten und das Bildrauschen wird reduziert. Laut Canon liegt der ISO-Bereich zwischen 100 und 25.600 und lässt sich sogar noch bis auf 51.200 erweitern. Bei der Serienbildgeschwindigkeit setzt die Systemkamera ebenfalls neue Maßstäbe: Sie können mit Tracking-Autofokus bis zu 14 Bilder pro Sekunde einfangen. Der Kamerapuffer kann dabei 54 JPEG- oder 23 RAW-Aufnahmen speichern. Im RAW-Burst-Modus können Sie sogar 30 RAW-Bilder pro Sekunde einfangen, die dann allerdings nur noch eine Auflösung von 18 Megapixeln bieten. Ein weiteres neues Feature stellt eine neue Autofokus-Funktion dar, die Motivbewegungen bereits bei leicht angedrücktem Auslöser erkennt und automatisch von One-Shot- auf Servo-Autofokus umschaltet.
Was hat sich an der Bedienung verändert?
Auf der Rückseite der Kamera befindet sich nun ein AF/MF-Wähler, der außerdem mit einem Autofokus-Knopf ausgestattet und bequem mit dem Daumen zu erreichen ist. Statt des Rads für die Belichtungskorrektur kommt bei der M6 Mark II ein weiteres Einstellrad mit integrierter Taste zum Einsatz. Das Touch-Display können Sie um 180 Grad nach oben und um 45 Grad nach unten klappen und erhalten damit einen sehr flexiblen Aufnahmebereich. Selfies sind damit ebenfalls problemlos möglich. Auch wenn Sie einen optionalen elektronischen Aufstecksucher benutzen, bleibt der Touchscreen berührungsempfindlich und Sie können Ihren Fokuspunkt beliebig verschieben, während Sie durch den Sucher schauen.
Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf? Welche Alternativen habe ich?
So mancher würde sich über einen Staub- und Spritzwasserschutz des Gehäuses freuen, denn das würde die Kamera auch noch für weitere Einsatzgebiete wie den Outdoor-Bereich prädestinieren. Auch ein elektronischer Sucher wäre ein tolles Feature, das der ein oder andere sicher vermissen wird. Canon bietet aber immerhin die Möglichkeit, einen elektronischen Aufstecksucher auf dem Blitzschuh zu befestigen. Sollte Ihnen ein eingebauter Sucher wichtiger sein als die hohe Auflösung, erhalten Sie mit der
Sony Alpha 6100 möglicherweise eine gute Alternative. Haben Sie bereits diverse Canon-Objektive und möchten keinen Systemwechsel vollziehen, können Sie auch einmal einen Blick auf die
Canon EOS M50 werfen, die allerdings "nur" eine Auflösung von 24,1 Megapixel bietet. Sollten Ihnen die aktuellen Verbesserungen aber wichtig sein, kommen Sie an der M6 Mark II nicht vorbei. Zu einem Preis von 930,- Euro wird sie ab 26. September 2019 erhältlich sein. Ein Preis, der angesichts der starken Verbesserungen allerdings angemessen erscheint. Den
elektronischen Aufsteck-Sucher Canon EVF-DC2 gibt es bei Bedarf für rund 270,- Euro dazu.