Der Römer Xtensafix entpuppt sich als Test-Versager wider Erwarten: Im Kindersitztest der Stiftung Warentest (11/2013) kritisierten die Prüfer den mangelnden Unfallschutz des ECE-Gruppe I-III-Sitzes für das Kleinkind- und Schulalter. Wegen schlechter Gurtführung fiel der mitwachsende Kindersitz mit einem „Mangelhaft“ durch. Nichts hilft da das „Sehr gut“ in der Schadstoffprüfung und seine immerhin durchschnittlichen Fähigkeiten in der Rubrik Handhabung/Ergonomie. Denn dessen enorme Schwächen im Sicherheitsbereich schlagen auf das Gesamtergebnis durch – ein für die Traditionsmarke Römer überraschendes Ergebnis.
Sicherheitsrisiko Gurtführung
Kindersitze mit Standard-Autogurt anstelle des meist überlegenen Isofix-Systems müssen nicht notwendig schlechter sein, wie aktuelle Beispiele in Kindersitztests zeigen. Voraussetzung ist jedoch stets eine korrekte Gurtführung über die Schulter des Kindes und sichere Führung des Autogurtes durch geeignete Ösen. Gerade an dieser Stelle jedoch liegt beim Xtensafix der Hase im Pfeffer: Im Crashtest des Automobilclubs rutschte der Gurt aus der Führung und schnitt in den Hals des Kinderdummys ein. Aus diesem Grund reichte es auch in der Gesamtwertung des Sitzes nur zur einem „Mangelhaft“. Das damit einhergehende Verletzungsrisiko des Kindes lässt daher den Griff zu einem anderen Kindersitz als ratsam erscheinen.
Fünfpunktgurt bis ins Schulalter verwendbar
Das ist etwas schade, denn gerade im Gurtsystem sollte eine bedeutsame Neuerung liegen, für die sich der Traditionshersteller einen international geachteten Namen gemacht hat. Denn der zusätzliche, sitzeigene Fünfpunktgurt nach den Vorbildern aus dem Autorennsport kann beim Xtensafix besonders lange genutzt werden. Während herkömmliche Kindersitze aus der „mitwachsenden“ Normgruppe I-III ab etwa dem Schulalter vom Fünfpunktgurt zum Autogurt wechseln, ist der Römer-Sitz mit einem doppelten Schutzkonzept angelegt. Weitere Sicherheitsmerkmale wie Isofix-Option, Top-Tether für zusätzliche Gurtbefestigung und Anti-Kipp-System gehen damit leider ins Leere.
Lieber zu Alternativen greifen
Alternativen mit guten Testergebnissen in der Altersklasse der Klein- und Schulkinder sind etwa der Kiddy Guardian Pro 2, der Cybex Pallas 2-fix oder der Recaro Monza Nova IS Isofix, die mit guten Einzel- und Gesamtwertungen in den Rubriken Sicherheit, Handhabung und Schadstoffe aufwarten können. Auch der erschwingliche Storchenmühle Starlight SP (rund 170 Euro) konnte mit noch ordentlichen Werten überzeugen. Der ADAC weist regelmäßig darauf hin, dass der Handel gute bis sehr gute Kindersitze für jede Altersgruppe bietet. Ob es angesichts dessen der bis zu 300 Euro teure Xtensafix sein muss, erscheint daher als ausgesprochen fragwürdig.
von Sonja
24.06.2013
Xtensafix
Schützt vor zu frühem Wechsel in den Folgesitz
Kaum etwas verunsichert Eltern mehr als der richtige Zeitpunkt für den Wechsel zum nachfolgenden Kindersitz. Das Problem stellt sich insbesondere bei Kombinationssitzen der Gruppe 2 und 3 - besteht doch die Gefahr, dass der Nachwuchs trotz Erreichens der Gewichtsklasse noch zu schmal ist, um den Fahrzeuggurt sicher zu führen. Hierfür hat Britax Römer sich etwas einfallen lassen: Mit dem Xtensafix soll gewährleistet sind, dass das Kind nicht zu früh in die nächste Kindersitzgruppe wechselt. Langzeitsitz mit zwei Installationsmöglichkeiten Der Xtensafix ist zunächst einmal ein typischer Kombinationssitz: Als Kindersitz der ECE-Gruppe I-III deckt er einen Altersbereich von neun Monaten bis zwölf Jahren oder 9 bis 36 Kilogramm ab. Als All-in-One-Sitz umfasst er aber nicht nur die größtmögliche Alters- und Gewichtsspanne eines Kindersitzes, sondern zeigt sich auch mit seinen Installationsmöglichkeiten besonders flexibel. So kann er wahlweise mit seinen Isofix-Rastarmen im Fahrzeug verankert werden und optimiert die Schutzwirkung durch eine besonders solide Verbindung zur Karosserie. Zusätzlich lässt aber auch den Einbau mittels Dreipunktgurt zu. Davon profitieren insbesondere Besitzer älterer Fahrzeuge, die noch nicht auf Isofix vorbereitet sind.
Fünfpunktgurt bis 25 Kilogramm nutzbar
Eine Besonderheit beim Xtensafix ist die besonders lange Nutzung des sitzeigenen Fünfpunktgurts von etwa neuen Monaten bis zu einem Gewicht von 25 Kilogramm – herkömmliche Kindersitze ziehen die Obergrenze bei 18 Kilogramm. Erst dann wird das Kind mit dem Fahrzeuggurt gesichert – eine pfiffige Idee, die die Gefahr umschifft, zu früh auf den Fahrzeuggurt zu wechseln. Der Fünfpunktgurt hingegen liegt eng an den Beckenknochen an und verläuft entlang den Schultern und dem Brustkorb. Das Kind „fliegt“ nicht zunächst ungehindert nach vorne, wie es bei herkömmlichen Dreipunktgurten der Fall ist, sondern hat weniger Spielraum, sich nach vorne zu bewegen.
Nur vorwärts gerichtet verwendbar
Sicher sollte der Xtensafix auch aus einem anderen Grund sein: Bei der Isofx-Befestigung setzt Britax Römer auf das hauseigene Isofix-Plus-System, bei dem ein oberer Haltegurt (V-Tether oder Top-Tether) für einen dritten Verankerungspunkt sorgt und so die Rotationsbewegung des Kindersitzes und die Vorverlagerung des Kindes beim Front-, Seitencrash oder Überschlag begrenzt. Alles in allem verspricht der Xtensafix einen klaren Fortschritt in Richtung Sicherheit. Einziger klarer Kritikpunkt: Er kann nur vorwärts gerichtet genutzt werden. Damit verspielt er den erarbeiteten Flexibilitäts-Vorteil zum Teil wieder. Erhältlich ist er für rund 310 EUR in Fachgeschäften.
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