Mit dem Max-Way betritt Britax Römer ein noch recht unbeackertes Marktsegment: Der Kindersitz richtet sich an Eltern, die ihr Kind vom Sitz- bis ins Schulalter rückwärts im Auto befördern möchten. Damit geht der Hersteller weit über die von Unfallforschern empfohlene Altersgrenze bis mindestens vier Jahre bei den so genannten Reobard-Kindersitzen hinaus.
Außergewöhnlich: Auch mit dem Beckengurt fixierbar
In der Tat weist die angepriesene Nutzungsdauer dieses Reboarders eine beachtliche Länge auf. Das typische Problem eines solchen Kindersitzes – etwa der recht hohe Platzbedarf – will Britax mit zwei Produktaspekten gelöst wissen: Zum einen ist er mit 45 Zentimeter vergleichsweise schmal, bietet mithin auch Platz für weitere Passagiere auf der Rückbank. Und zum anderen soll er geradezu ideal in die Mitte der Autorückbank passen. Dass sich bei den meisten Autos dort in der Regel nur ein Beckengurt befindet, scheint ihn nicht aus dem Konzept zu bringen. Denn er kann nicht nur mittels Dreipunktgurt angeschnallt werden, sondern auch mit dem Zweipunktgurt.Ausschließlich rückwärts gerichtet verwendbar
Ob sich allerdings Kinder bis ins Schulalter ausschließlich im Heckscheibenblick befördern lassen, ist fraglich. Wünschenswert wäre hier eine wahlweise auch vorwärts gerichtete Position gewesen. Auch das Platzbudget für die Beine erweist sich naturgemäß als umso begrenzter, je älter die Kinder werden. Selbst dann, wenn der Beifahrersitz ganz weit nach vorne gerückt wird, könnte es da knapp werden. Zwar ist das kein Fehler des Produkts selbst, sondern schlicht konzeptbedingt. Ob das allerdings mit dem Herstellerversprechen zusammenpasst, gerade für Kleinwagen entwickelt zu sein, ist zweifelhaft.Geringere Verletzungswerte bei Reboard-Kindersitzen
Der Vorteil liegt allerdings auf der Hand: Der im Vergleich zum Körper noch recht schwere Kopf ist bei einem Frontalcrash hier deutlich weniger gefährdet. Die noch unausgereifte Nackenmuskulatur hat den Aufprallkräften nichts entgegenzusetzen, die Verletzungswerte sind daher in vorwärts gerichteten Sitzen wesentlich höher. Und dass dies nicht nur für Kinder bis zur traditionell bei vier Jahren gezogenen Altersgrenze gilt, dürfte klar sein. Immerhin: Der Max-Way ist ein Angebot an die wenigen Eltern, die ihr Kind möglichst lange rückwärts befördern möchten – auch bei einem eher kleinen Familienfahrzeug.
Fazit: Die Eckdaten des Max-Way klingen vernünftig, allerdings fehlen derzeit noch Tests und Erfahrungsberichte der Käufer. Interessant wären insbesondere Erfahrungen zum Einbau auch in kleinere Autos. Vermutlich wird er bald häufiger anzutreffen sein als bislang – allerdings nicht in Online-Shops, sondern im Fachhandel. Erhältlich ist er für etwa 349 EUR in den Farben Trendline Max (schwarz) oder Trendline Kim (rot).