Die Erfahrung lehrt, dass Grillfans, die dem Smoken verfallen sind, sehr schnell daran denken, zu „expandieren“, das heißt: Ein noch größeres Modell muss her, das mit noch mehr Grillfläche entsprechend mehr Optionen bietet. Dieses Verlangen wird aber leider viel zu oft ausgebremst, denn für eine Smoker im XL-Format werden schnell vierstellige Summen fällig. Einen sehr guten Anfang für deutlich weniger Geld bietet dagegen der Grill'n Smoke Big Boy 7620. Nicht einmal 700 Euro werden für den riesigen Grill fällig, der zwar nicht perfekt sein soll, allem Anschein nach aber trotzdem für eine ernsthafte Überlegung mehr als nur gut ist.
6.625 Quadratzentimeter Spielfläche zum Grillen und Smoken
Den Produktnamen „Big Boy“ trägt der Grill mit Fug und Recht. Die beiden Grillroste im Garraum sowie in der seitlichen Feuerbox zusammengenommen, bietet er eine Spielfläche von 6.625 Quadratzentimetern. Selbst wenn sich im Garten 20 hungrige Gäste tummeln, kommt der BBQ Scout nicht wirklich ins Schwitzen. Außerdem bietet er ein paar Annehmlichkeiten, die auch dem Benutzer den Umgang mit dem Grill leichter machen. Der Grillrost etwa ist zweigeteilt, sodass sich Kohlen einfacher nachfüllen lassen. Spiralgriffe und nicht, wie so oft bei den Low-Budget-Modellen Holzgriffe, bedeuten ebenfalls einen Mehrheit in Sachen Komfort, ferner verfügt die Feuerbox über einen direkten Zugang zum Feuerrost. Das Gestell ist sehr stabil und mit Metallrädern ausgestattet, Kunststoffräder wären allerdings auch dem Gesamtgewicht von fast 110 Kilogramm kaum gewachsen gewesen. Thermometer, ein Luftzufuhrregler sowie großzügige Abstellflächen und ein Warmhalterost in der Feuerkammer runden die Ausstattung ab.
Dickeres Blech als die Einsteigermodelle – trotzdem noch nicht „Profi“-Qualität
Von den Einsteigermodellen des Herstellers unter 500 Euro unterscheidet sich der „große Junge“ vor allem in der Stärke des Stahlblechs. Sie beläuft sich auf 2,5 Millimeter, also rund 1 Millimeter mehr. Profi-Griller werden darüber zwar immer noch schmunzeln, ihre Sportgeräte sind deutlich dickwandiger, sind dafür aber auch um ein Vielfaches teurer. Es ist daher höchstwahrscheinlich, dass der BBQ Scout die Temperatur lange nicht so gut halten kann wie ein Profigerät, beim Smoken muss also öfters nach dem Rechten, sprich, der Temperatur, gesehen und die Feuerkammer gefüttert werden. Dieser Mehraufwand steht aber mit Sicherheit in keinem Vergleich mit den höheren Anschaffungskosten für ein Edelmodell.
Fazit
Die bislang vorliegenden Kundenbewertungen fallen leider nicht so zahlreich aus wie etwa zu den typischen Einsteigermodellen des Herstellers, lassen aber erkennen, dass auch beim großen Jungen mit der ein oder anderen typischen Schwachstelle gerechnet werden muss. So scheint es etwa angebracht zu sein, den Übergang von der Feuerkammer zum Garraum besser abzudichten, und auch der Feuerbox selbst würde, wie Kunden berichten, eine zusätzliche Stabilisierung nichts schaden. Jedoch im Großen und Ganzen betrachtet sollen Materialgüte und Verarbeitungsqualität auf jeden Fall besser sein als bei den Low-Budget-Modellen des Herstellers, der Grill lohnt also den Aufpreis, wobei er die Differenz zu den Profigeräten mit im Verhältnis zu diesen ungemein attraktiven Anschaffungskosten von 680 Euro (
Amazon) wettmachten kann.