Für wen eignet sich das Produkt?
Die Design-Artisten von Bang & Olufsen zeigen mit dem Lautsprecher Beoplay M3 ein auf drahtlosen Content-Empfang ausgerichtetes Modell. Gut einsetzbar als Alleinunterhalter, ideal für Multiroom-Arrangements. Vorsichtshalber hat man zusätzlich einen analogen 3.5mm-AUX-Klinkeneingang spendiert. Es handelt sich nicht einfach um eine kompaktere Variante des größeren Modells M5, sondern um ein vom Sound-Profil her eigenständiges Produkt mit erstaunlicher Klangfülle und Lautstärke - personalisierbar mit der Beoplay App. Ein Merkmal der meisten Neuerscheinungen auf diesem Gebiet fehlt: Es ist kein Mikrofon eingebaut, entsprechend gibt es keine Zusammenarbeit mit einem der boomenden Sprachassistenz-Systeme. Weder Alexa Voice Service noch Google Assistant oder Apples Siri stehen zur Verfügung. Vielleicht warten einige Kunden sehnsüchtig auf eine gehorsame Dänen-Lösung, Überwachungsphobiker dürfen jedoch erstmal aufatmen.
Stärken und SchwächenZwei Class-D-Verstärker mit einer Nennleistung von jeweils 40 Watt bilden das Sound-Rückgrat. Einer befeuert den exzellenten Hochtöner, der andere den 3.75-Zoll-Tieftöner. Letzterer begeistert zwar durch Präzision, muss sich dieser zuliebe aber richtig bauchiger Bässe enthalten. Unzufriedenheit wird dennoch selten aufkommen, per App und „Room Adaption“ gelingt beispielsweise eine simple und effektive Anpassung an den Aufstellort. Einige Basis-Funktionen sind direkt am Gehäuse steuerbar. Die Palette der unterstützten Übertragungsstandards und Formate ist betörend. WLAN, Bluetooth 4.2, Beolink Multiroom und DLNA sind selbstverständlich, Chromecast built-in stößt die Tür zur Welt der Google-vermittelten Inhalte auf. Mit AirPlay-Support werden die oftmals B&O-affinen Apple-Fans verwöhnt. Netterweise dachte man auch gleich an das brandneue AirPlay 2, welches mit iOS 11 bereits auf viele iPhone- und iPad-Geräte gefunden hat. Zu den mittelbar kompatiblen Streaming-Diensten gehören TuneIn, QPlay und Deezer. Vorgesehen ist ausschließlich der Betrieb am Stromnetz, obwohl die Abmessungen mehr Mobilität nahelegen. Erhältlich ist der Schallwandler entweder in Schwarz mit Aluminium-Cover oder „Natural“ mit Textil-Abdeckung.
Preis-Leistungs-VerhältnisRund 300 Euro wären für eine der beiden Ausführungen des optisch cleanen Klangzwergs nach einem Entwurf von Cecile Manz anzulegen. Als Zubehör sind Wechsel-Cover und eine Wandbefestigung lieferbar. Die Extra-Prämie für das Edelmarken-Image darf man ruhig akzeptieren. In diesem Fall sichert sie dem Erwerber das Know-how echter Meister der klanglichen Abstimmung, die Konnektivitäts-Vielfalt schont die Nerven - irgendwas klappt immer. Da ist der Smart Speaker Sonos One wesentlich beschränkter und akustisch unterlegen, aber bei Preisen um die 230 Euro bezahlbarer und mit schicken Sprachsteuerungs-Optionen ausgestattet.