Die 2 in 1 Lauflernhilfe ist eine außergewöhnliche Vertreterin ihrer Zunft: Bis zu einem Körpergewicht von zwölf Kilo kann sie als Lauflernhilfe verwendet werden, bis zu einem Alter von etwa zwei Jahren auch in einer Schiebefunktion. Das vom französischen Hersteller Babymoov vertriebene Modell wird aber im Hinblick auf Sicherheit und Nutzwert kritisch beäugt.
Lauflernhilfe und Schiebefunktion in einem Gerät
Bei aller Kritik an Lauflernhilfen, Babywalker oder Gehfrei getauften Geräten: Interessant bei der Babymoov ist ihre Wandlungsfähigkeit. Sie lässt sich nämlich zu Beginn als Laufernhilfe, später in einer Schiebefunktion nutzen. Konkret handelt es sich um ein Plastikgestell auf vier Rollen - zwei schwenkbare vorne, zwei hinten – mit integriertem Sitzeinhang und Spieltisch. Intendierter Zweck des Gerätes ist es, die Bewegungsentwicklung von Kleinkindern zu fördern. Und in der Tat: Das geräderte Plastikgestell des Babymoov ermöglicht grundsätzlich die Erweiterung des Bewegungsradius eines Babys, denn es ist dreifach höhenverstellbar - und je nach Entwicklungsstufe kann der Nachwuchs sich noch vor dem Erreichen des Lauflernalters strampelnd mit den Fußspitzen am Boden abstoßen und fortbewegen.
Geringes Eigengewicht
Weitere Eigenschaften: Das Gerät aus Metall und Kunststoff erreicht in Länge, Breite und Höhe rund 70 x 44 x 68 Zentimeter, sein Klappmaß beträgt 70 x 20 x 68 Zentimeter – es lässt sich also platzsparend zusammenlegen, einfach aufräumen oder auch transportieren. Sein Eigengewicht wiederum ist mit 3,7 Kilogramm relativ gering, was das Unbehagen diesen Geräten gegenüber noch verstärkt, denn eine schwerere Bauweise mit einem höheren Eigengewicht bürgt fast immer auch für eine bessere Bodenlage und Stabilität. Ein Spiel- und Akustikprogramm aus drei Melodien soll für Unterhaltung sorgen, der Bezug ist laut Auskunft des Herstellers waschbar.
Verletzungsgefahren und Kritik
Bei allen behaupteten Vorzügen des Herstellers – wie immer bei diesen Geräten lohnt auch beim Babymoov ein zweiter Blick: Die Lauflernhilfe 2 in 1 ist insgesamt wohl als die typische Vertreterin einer Produktgruppe zu sehen, die angesichts ihrer Unfallgefahren in die Kritik der Verbraucherschützer und Kinderärzte geraten ist: Weil Babys damit beinahe aufrecht stehen, gelangen sie leicht an kritische Objekte auf Tischen, Herden oder Regalen – und sind damit schnell Verbrühungen, Vergiftungen oder Sturzgefahren über Türschwellen und Treppenabsätzen ausgesetzt. Auch in der Schiebefunktion sind diese Gefahren nicht auszuschließen, soweit keine lückenlose Aufsicht gewährleistet ist.Fazit: Wer dennoch Interesse hat, findet den Babymoov für knapp 69 EUR bei Amazon – und hat damit von den ursprünglich vom Verkäufer anvisierten rund 120 EUR zwar geringere Anschaffungsinvestition, aber auch ein Gerät mit einem nicht unerheblichen Gefahrenpotenzial.