Im Laufe der Jahre konnte das Unternehmen B&W die erste Resonanz der Aluminiumkalotte, also die Frequenz, bei der die Kalotte anfängt, das Signal zu verzerren, von 20 auf 30 Kilohertz erhöhen. Im PM1 hat man ebenfalls eine Aluminiumkalotte verbaut, die zusätzlich mit einem Ring aus Kohlenstofffasern verstärkt wurde, was die erste Resonanz weiter anhebt.
Dank einer ersten Resonanzfrequenz von nunmehr 40 Kilohertz – vom Hersteller auch als Aufbrech- oder Break-Up-Frequenz bezeichnet – ist die Bewegung der 25 Millimeter-Kalotte im hörbaren Bereich unter 20 Kilohertz kohärenter, was die Klangqualität weiter verbessert. Entscheidend für den Klang ist außerdem der Abstrahlwinkel, der mit zunehmender Frequenz nicht enger werden darf. Hier setzt das Unternehmen auf eine neuartige Sicke, die auch in der Serie 800 Diamond ihren Dienst tut. Bei der gerundeten Form des oberen Gehäuseteils hat man sich ebenfalls an der Serie 800 Diamond orientiert. Die gerundete Form führt den Schall um das Gehäuse herum und soll ein stabiles, dreidimensionales Klangbild erzeugen. Zudem kann sich der Schall besser verteilen, denn den Hochtöner hat B&W oben auf dem Gehäuse platziert. Die „Tweeter-on-top-Technologie“ verhindert, dass die Schallwellen auf scharfe Gehäusekanten treffen und von dort erneut abgestrahlt werden, was den Klang verzerren würde. Für den Mittel-Tieftonbereich ist ein 130 Millimeter- Treiber zuständig, der mit einer Membran aus Kevlar bestückt wurde. Etwaigen Resonanzen wirkt ein „pilzförmiger“ Phase-Plug aus polymerem Schaumstoff entgegen. Auch die Nautilus-Röhre, eine konisch zulaufende und mit einer optimierten Öffnung („Flowport“) bestückte Resonanzröhre, sorgt dafür, das überflüssige Schallenergie absorbiert wird. Das Gehäuse selbst ist dank Matrix-Konstruktion sehr steif, was die Schwingungen der Treiber kompensieren soll. Laut Datenblatt empfiehlt sich die 9,3 Kilogramm schwere 2-Wege-Box, der man eine Impedanz von acht Ohm bescheinigt, für den Einsatz an einem Verstärker mit einer Ausgangsleistung zwischen 30 und 100 Watt.
Die neuen Technologien, darunter der mit Kohlenstofffasern verstärkte Aluminiumhochtöner, haben natürlich ihren Preis: Ein einzelner Lautsprecher schlägt mit 1250 Euro zu Buche, für den optionalen Standfuß FS-PM1 werden 250 Euro fällig. Was die audiophile Kundschaft tatsächlich erwarten darf, werden die ersten Testberichte zeigen.
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- Erschienen: 03.02.2012 | Ausgabe: 3/2012
- Details zum Test
Klangurteil: 85 Punkte
Preis/Leistung: „gut“
„Lautere Boxen gibt es schon – günstigere mit Sicherheit auch. Doch bei leisen Pegeln steckt die PM1 alle in die Tasche. Für ihre kompakte Bauform tönt der Bass extrem druckvoll, und zur selben Zeit bildet sie Details feinzeichnend ab. Das hörte sich teilweise so überzeugend an, dass selbst meine Studiomonitore einpacken konnten. ...“