Da haben die Gerüchte diesmal wirklich Recht behalten: Apple hat parallel zur IFA 2014 in Berlin ein eigenes Event bei sich daheim in Cupertino abgehalten und seine beiden neuen iPhones vorgestellt. Dabei hat sich auch bestätigt, dass es künftig nicht mehr ein preiswertes und ein edles Gerät geben wird, sondern vielmehr ein Standardmodell und ein übergroßes Smartlet. Denn mit 5,5 Zoll ist das iPhone 6 Plus genannte Gerät ein wahrer Riese im Vergleich zu bisherigen iPhone-Modellen. Und damit wird endlich auch bei der Auflösung nachgebessert.
Neue Bedienlogik zwecks Beibehaltung der Einhandbedienung
Denn während Apple beim neuen iPhone 6 auf die sehr merkwürdige Auflösung von 1.334 x 750 Pixeln setzt, damit die exakte „Retina“-Schwelle von 348 ppi eingehalten wird, kommt im iPhone 6L ein Display mit der Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln zum Einsatz – also klassisches Full-HD. Interessant ist, dass Apple sich zwar genötigt sah, nun auch übergroße Handys anzubieten, gleichwohl aber das Problem der Bedienung im Blick behalten hat. Das iPhone 6 Plus besitzt daher einen Landschaftsmodus für den Homescreen, neue Tasten in der virtuellen Tastatur und erlaubt per Wischgeste das Zurückgehen im Menü. Außerdem wurde der Power-Button an die Seite verlegt.
Stärkerer Prozessor - und ein Barometer
Im Inneren des aus anodisiertem Aluminium und „ionisiertem“ Glases bestehenden Gehäuses arbeitet auch ein neuer Chipsatz – wenn auch der gleiche wie im kleineren iPhone 6. Überhaupt ist die technische Ausstattung der beiden Modelle vom Display abgesehen identisch. Der Apple A8 soll nun einen Zuwachs bei der Performance von 20 Prozent bieten, bei der reinen Grafikleistung sollen es sogar 50 Prozent sein. Darüber hinaus kann ein neuer Co-Prozessor erkennen, ob der Anwender zu Fuß unterwegs ist oder Fahrrad fährt und dabei Distanzen sowie Höhen berechnen – ein eingebautes Barometer hilft dabei.
VoLTE und WLAN AC
Große Überraschungen bietet das iPhone 6 Plus technisch nicht, aber gerade die kleinen Verbesserungen und Ergänzungen dürften den meisten Nutzern besser gefallen als das x-te „Killerfeature“: So unterstützt das neue Gerät nicht nur insgesamt 20
LTE-Bänder sowie Carrier-Aggregation sondern auch Voice over LTE (VoLTE). Das heißt, theoretisch kann man mit dem iPhone auch per LTE-Netz telefonieren – sofern diese Möglichkeit in den deutschen Netzen endlich mal implementiert wird. Ferner kann man an Hotspots per
WLAN nach 802.11ac online gehen, was das Vorgängermodell auch noch nicht konnte.
Neuer Bezahldienst dank NFC-Integration
Schlussendlich wurde auch noch
NFC integriert, womit das iPhone endlich den Android-Geräten nachzieht. Aber Apple wäre nicht Apple, wenn man damit nicht gleich auch einen eigenen Dienst eingeführt hätte: Apple Pay. Damit können Einkäufe im Laden getätigt werden, indem man das Handy einfach ans Lesegerät hält und einen Finger auf den Fingerabdrucksensor des iPhones. Außerdem können Einkäufe in Apps ohne Eingabe von Kreditkartendaten getätigt werden – die nötigen Zahlungsinformationen bezieht das Handy aus einem „Secure Element“ genannten Chip im Inneren des Gerätes. Hier werden alle Infos verschlüsselt vorrätig gehalten. Leider bleiben diese Dienste vorerst den Amerikanern vorbehalten, das dürfte sich aber auch irgendwann ändern.
Der Preis ist satt
Schlussendlich besitzt natürlich auch das iPhone 6 wieder eine gute Kamera. Sie löst mit moderaten 8 Megapixeln auf, bringt aber dafür etwas größere Einzelpixel, eine gute Blende von f/2.2 und einen optischen Bildstabilisator mit. Der Autofokus soll zudem doppelt so schnell reagieren wie noch beim Vorgängermodell. Die HD-Facetime-Kamera des neuen iPhone 6 soll zudem 81 Prozent mehr Licht einfangen als das Gegenstück beim Vorgänger. All das hat aber seinen Preis: Das 5,5 Zoll große iPhone 6 Plus soll je nach Speichergröße sagenhafte 799 bis 999 Euro kosten...