Der Airoh J105 ist ein Modularhelm, der als Jet- oder Integralhelm fahrbar ist. Der Italiener richtet sich an Viel- oder Ganzjahresfahrer, die wahlweise mit Vollvisierschutz oder in einer luftigen Jet-Version fahren wollen. Als Vertreter einer flexiblen Helmgattung punktet er bei den Fachmagazinen mit seinem ordentlichen Unfallschutz, während es unter seiner Helmschale richtig laut werden kann.
Einfache Montage von Kinnteil und Visier
Beim Arioh J105 kann das Kinnteil angesteckt werden, im Gegensatz zum klassischen Klapphelm kann er wahlweise offen in einer Jet- oder geschlossen in seiner Integralversion genutzt werden. Kritik der ADAC Motorwelt im Helmtest 2011 (Ausgabe 5) fährt der Italiener insbesondere mit seiner Beschlagneigung ein. Gute Sichtverhältnisse hingegen bietet er nach Ansicht des Tourenfahrer (Heft 8/2011) angesichts seines großen Blickfeldes. Bei der Visierbewertung sieht es ebenfalls gut aus – ihre Montage soll sich ebenso simpel gestalten wie die des Kinnteils.
Nur „befriedigend“ im Unfallschutz
Doch dies führt zugleich zum ersten Kritikpunkt: Der Schlag auf das Kinnteil liefert nach Ansicht des Tourenfahrer „viel zu hohe Werte“. Allerdings liegt er im Helmtest 2011 des ADAC Motormagazin in der genannten Ausgabe damit in guter Gesellschaft. Zwar geht es auch etwas besser - etwa beim Nolan X-lite X-402 GT, der beim Unfallschutz mit einem „gut“ abschloss, die meisten Modularhelme zeigten in dieser Diszplin allerdings ähnliche Schwächen. Am schlechtesten stehen hier der Givi HPS X.01 oder der Probiker KX4 da.
Laute Geräuschkulisse
Eine weitere Schwäche leistet er sich bei der Akustik: Der Pilot werde bei Tempo 100 mit einer Lautstärke von rund 95 Dezibel beschallt, „also mit Discolautstärke“, schreibt die ADAC-Motorwelt in Ausgabe 5/2011. Natürlich sind die luftigen Modularhelme von Hause aus nicht ganz so leise wie auch ein nur mäßiger gedämpfter Integralhelm, allerdings zeigt auch so mancher Konkurrent, dass es besser geht. So holten im ADAC-Helmtest der Shark EvoLine Series 2 oder der Scorpion EXO 900 die meisten Punkte bei der Akustik.Sehr geringes Gewicht
Als optisches Blendwerk erweist sich die Belüftung. „Besonders deren Verschluss hat eher kosmetischen Charakter“, moniert zudem der Tourenfahrer (Heft 8/2011). Damit gönnt sich der Italiener offenbar eine weitere, recht fundamentale Schwäche, welche die zumindest ordentliche Bilanz noch weiter trüben. Als klarer Vorsprung gegenüber den Testkandidaten bleibt offenbar nur das geringe Gewicht von rund 1.380 Gramm, während etwa die leisen und komfortablen Kopfschützer von Shark und Scorpion fast zwei Kilogramm auf die Waage bringen.
Fazit: Der Airoh J105 leistet sich eine Reihe von kleineren Schwächen, die den recht ambitionierten Anschaffungspreis von rund 220 EUR nur bedingt rechtfertigen dürften. Allerdings zeigt ein Blick auf die Konkurrenz, dass man im Crossover-Segment auch dann nichts Perfektes erwarten darf.