Kenwood genießt hierzulande mit seinen Küchengeräten generell einen sehr guten Ruf. Dazu haben unter anderem zwei Gründe beigetragen, nämlich das ausgesprochen schöne Design und die Langlebigkeit der einzelnen Geräte. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen zwar die Küchenmaschinen des Herstellers, die diversen Entsafter müssen sich aber keineswegs hinter ihnen verstecken. Allerdings sollte man bereit dazu sein, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen.
Überschaubares Sortiment
Das Sortiment ist recht überschaubar. Wie alle reinen Entsafter sind die Geräte für größere Mengen gedacht, lohnen sich also nicht für das gelegentliche Glas Saft zwischendurch. Einige ältere Modelle sind noch lieferbar, besitzen allerdings einen ins Gehäuse integrierten Tresterbehälter. Daraus ergibt sich zwar ein geringerer Platzbedarf. Werden jedoch größere Mengen entsaftet, gestaltet sich das Ausleeren des Tresters zwischendurch umständlicher als bei der neueren Generation, bei denen der Behälter extern angebracht und mit einem Handgriff entnehmbar ist. Die älteren Modellen sind dafür leiser. Für Saftmengen unter einem Liter sind sie daher unter Umständen nach wie vor eine Überlegung wert.Typische Schwachstelle: Tresterauswurf
Wie bei allen Entsaftern mit externem Behälter stellt der Auswurf des Tresters auch bei den Kenwood-Modellen die typische Schwachstelle dar. Das kleinste Modell der aktuellen Serie (JE680) ist schon häufiger dafür kritisiert worden, dass das Fruchtfleisch nicht effektiv genug wegbefördert wird. Besser gelingt diese Aufgaben den beiden Premiummodellen (JE730 / JE850) mit ihrem sogenannten „APEX“-System (Advanced Pulp Extraction). Das Fruchtfleisch wird effizienter aus der eigentlichen Saftschleuder abtransportiert, was Konsequenzen auf die Saftausbeute hat. Sie fällt nämlich deutlich höher aus. Außerdem halten die beiden Geräte beim Entsaften größerer Mengen länger durch, auf dem Papier fasst der Trester 3 Liter. An Motorkraft wiederum lassen es alle drei Modelle nicht missen. Die Leistungsaufnahme beläuft sich auf 700 bis 1.500 Watt, die Geschwindigkeit der Saftzentrifuge ist in zwei Stufen regulierbar. Selbst vor harten Lebensmitteln schrecken die Entsafter daher nicht zurück. Wie nahezu alle Zentrifugen-Entsafter ist die hohe Umdrehungsgeschwindigkeit aber bei Beeren von Nachteil. Für diese Früchte sowie für stark fasriges Obst/Gemüse sowie für Blätter eignen sich Saftpressen generell besser. Die drei Entsafter unterscheiden sich ferner im Material des Gehäuses. Das Flaggschiff wartet nämlich mit einem Vollmetallgehäuse auf, während die beiden Kollegen aus Plastik bestehen und daher auch nicht ganz so teuer sind.Alternativen: Aufsätze und Zitruspressen
Wer im Besitz einer Küchenmaschine von Kenwood ist, kann sich die Anschaffung eines Entsafters eventuell sparen. Der Hersteller bietet nämlich praktische Entsafteraufsätze für einen Teil seiner Küchenmaschinen an, die ihre Aufgabe ebenfalls sehr gut lösen sollen und wie die eigentlichen Entsafter mit einer hohen Saftausbeute glänzen. Für kleinere Mengen, etwa das Glas frisch gepressten Orangensaft, führt Kenwood ferner einige wenige Zitruspressen im Angebot. Die Geräte arbeiten effizient, sind außerdem kinderleicht zu bedienen und rasch wieder gereinigt. Ein Sonderfall stellt das Modell mit Presshebel dar. Es ist auf hohe Beanspruchung und größere Mengen ausgelegt und bietet sich daher im Unterschied zu den kleinen Zitruspressen für den Hausgebrauch auch für die (semi-) professionelle Nutzung an.Hochwertig und langlebig, aber etwas teurer
Auf dem Prüfstand der Fachmagazine und Verbraucherorganisationen überzeugen die Entsafter und auch Zitruspressen von Kenwood in der Regel in der Disziplin „Haltbarkeit“. Durch die Bank robust und sehr gut verarbeitet, halten sie auch stärkerer Beanspruchung stand. Das mag ein Grund dafür sein, weswegen sie wie ihre Kollegen aus dem Bereich Kenwood Küchenmaschinen sowie Kenwood Mixer meistens etwas teurer als der Durchschnitt sind. Auf Dauer gesehen lohnt sich die höhere Investition jedoch, vor allem für Haushalte, in denen die Küchengeräte intensiv genutzt werden – sowie für den Fall, dass darüber hinaus viel Wert auf ein schönes, meist zeitloses Design gelegt wird, denn diesem Anspruch werden die Geräte in der Regel meist ebenfalls voll und ganz gerecht.Stand: 2014