Küchenwaagen gibt es in zwei Formen: mit einem digitalen Display oder einer analogen Anzeige. Waagen, die nicht mit Strom betrieben werden, sondern ein mechanisch mit einer Feder-Skala-Kombination das Gewicht messen, sind ein zwar liebenswertes, aber doch recht anachronistisches Überbleibsel aus vergangenen Tagen. Oft ganz bewusst in ein Gehäuse mit Retro-Charme verpackt, sind sie hauptsächlich etwas für Nostalgiker mit viel Platz in der Küche sowie für Haushalte, in denen eher selten ambitioniert gebacken und gekocht wird.
Ungenauer als digitale Modelle
Digitale Waagen messen in der Regel aufs Gramm genau, einige sogar auf halbe oder Zehntel Gramm – selbst kleinste Gewürzmengen zum Beispiel lassen sich so akkurat messen. Analoge Modelle dagegen sind deutlich weniger genau. Die Skala ist für gewöhnlich in Schritte zwischen 10 und 50 Gramm abgeteilt, wobei die Anzeige durch kleine Striche das Ablesen oft zusätzlich erschwert – gute Augen sind eine Voraussetzung für die Arbeit mit einer Analogwaage. Wer also – aus welchem Grund auch immer – auf möglichst akkurate Ergebnisse großen Wert legt, für den ist ein Digitalmodell schlichtweg Pflicht. Dazu kommt noch, dass auf dem Prüfstand die Messgenauigkeit vieler Analog-Waagen ab etwa einem Kilogramm merklich nachlässt. Auch in diesem Punkt patzt die digitale Konkurrenz eindeutig weniger häufig.Tara
Immerhin, die meisten Modelle verfügen über einen Mechanismus für die Zuwiegefunktion („Tara“). Dafür muss die 0-Position über der Messskala verschoben werden, was in drei Varianten erfolgen kann: Am einfachsten über ein Drehrad, etwas umständlicher über einen Drehregler, oder, erneut ganz simpel, indem einfach das Gehäuse über der Messskala in die entsprechende Position verschoben wird. Letzteres ist meist das bevorzugte Verfahren bei den flachen Küchenwaagen, die sich dementsprechend auch leichter verstauen lassen. Auf eine Tara-Funktion sollte vor allem bei Modellen, die mit einer Waagschale oder sogar einer Rührschüssel ausgestattet sind, geachtet werden. Denn diese eignen sich perfekt zum nacheinander Abwiegen mehrerer Zutaten, etwa für einen Kuchen.Hingucker
Den eingangs angesprochenen Nostalgieeffekt kommen viele Modelle durch ein entsprechendes Design nach – was sie in den meisten Fällen zu permanenten Hinguckern auf der Küchenzeile macht. Denn viele Nostalgiemodelle sind so groß, dass sie nur mit Mühe im Schrank verstaut werden können. Praktischer sind für Küchen mit wenig Platz die oben erwähnten flachen Modelle sowie Waagen, die sich an der Wand befestigen lassen – wobei hier oft der Retro-Charme verloren geht.