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Ultrasun im Test-Spiegel: Wie gut sind Sonnencreme & Co.?
Extrem leicht absorbierbarer Sonnenschutz für empfindliche Haut gibt der Schweizer Hersteller Ultrasun als Parole aus. Das Abschneiden in Tests zu Sonnenschutzmitteln für die Haut ist aber vor allem ein Prüfstein für seine Sports-Serie: Nach Test-Aussagen von MountainBike, Rennrad, LAUFZEIT oder RoadBike sind leichte Texturen und schnelles Einziehen Trümpfe der meist transparenten Fluids und Gele mit Lichtschutzfaktor (SPF, Sun Protection Factor). Weil es nicht klebt und keinen fettigen Film auf der Haut hinterlässt, überstrahlt beispielsweise das vielgetestete Ultrasun medium SPF 20 Sports viele Konkurrenzprodukte im Testfeld. Hinzu kommt der Verzicht auf eine ganze Reihe von problematischen Inhaltsstoffen, für die Ultrasun ein eigenes Glossar zusammengestellt hat. Dazu gehört auch Parfum, das in Verbindung mit Sonne Flecken auf der Haut bilden könne sowie Konservierungsmittel und Silikone, die derzeit kontrovers diskutiert werden. Tatsächlich kann solche „Reinheit“ von auch nur möglicherweise bedenklichen Inhaltsstoffen kaum ein anderer Konkurrent von sich behaupten – noch nicht einmal jeder Anbieter von Sonnenschutzmitteln aus der Naturkosmetik.Erfahrungen zu Ultrasun: „läuft nicht weg“ und hinterlässt keinen Schneemann-Effekt
Wie gut Ultrasun sein Versprechen vom hohen Schutz gegen die UVA- und UVB-Strahlung einhält, ist in den Fahrrad- und Laufmagazinen nicht untersucht worden. Feststeht jedoch, dass bei Stiftung Warentest bislang nur selten ein Mittel den angegebenen Sonnenschutz unterschritten hat (z. B. The Ritual of Karma Sun Protection Milky Spray und eine Sonnencreme von Speick Sun). Wer seine Haut schützen möchte, muss auch nicht unbedingt bei den teuren Ultrasun-Produkten suchen, sondern kann ohne Bedenken zur billigsten Drogerie- und Discounterware greifen (z. B. dm Sun Dance Sonnenmilch, Aldi Ombra Sun Ultra Sensitiv Sonnencreme oder Edeka elkos Sun Sonnenmilch). Erfahrungsberichte zeigen, dass Sonnenhungrige vor allem aus zwei Gründen zu Ultrasun greifen: Läufer und Radsportler, weil die Gele unter Schweiß nicht „weglaufen“ und Strandurlauber, weil sie im Gesicht nicht fettig glänzen oder mit einem Schneemann-Effekt herumlaufen müssen.Welche Sonnenschutzfilter setzt Ultrasun in seinen Sonnencremes ein?
Statt des häufig verwendeten UV-Filters Octocrylen kommt ein Mix aus mineralischen und chemischen UV-Filtern zum Einsatz, den Ultrasun „photostabiler UVA- und UVB-Breitband-Schutz“ nennt. Noch vor wenigen Jahren war das anders. Beim Professional Protection Sensitive LSF 20 beispielsweise waren laut Öko-Test Mängel bei den Inhaltsstoffen zu beklagen, die zu einem „Mangelhaft“ in diesem Punkt geführt haben. Dass Ultrasun aber trotz allem speziell empfindliche Haut verwöhnen möchte, ist mit Blick auf die Serien Family, Baby, Kids, Extreme oder Face durchaus glaubwürdig. Besonders stolz sind die Schweizer auf den R-A (Infrarot A) getauften Schutz mit sogenannter Power-Antioxidanz, einem Schutzkomplex gegen sonnenbedingte Hautalterung.Die Liste weiterer Verkaufsargumente zeigt viel Entwicklerstolz, allem voran als Verzichtsleistung zugunsten der Gesundheit und Umwelt. Dazu gehört auch der chemische UV-Filter Ethylhexyl Methoxycinnamate, der für das Korallensterben vor Hawaiis Küste verantwortlich gemacht wird. Doch leider ist auch bei Ultrasun nicht alles Gold, was (nicht) glänzt: Der an sich unbedenkliche mineralische UV-Filter Titandioxid findet sich in Nanopartikelform beispielsweise im Ultrasun Kids SPF50+. Zur Auswirkung von Nanopartikeln auf die menschliche Gesundheit ist derzeit noch Forschungsarbeit nötig. Da Ihnen pures Hoffen vermutlich nicht hilft, sollten Sie auf Sprays mit UV-Filtern in Nano-Gestalt gänzlich verzichten. Durch versehentliches Einatmen können diese über die Atemwege in Ihren Körper gelangen und die Lunge schädigen.
Ultrasun Sports-Gele auch für Nicht-Sportler?
Klar, vor allem aktive Outdoor-Sportler möchten den besten Sonnenschutz: schweißfestes Mittel auftragen, nackte Haut inklusive Gesicht schützen und hoffen, dass sowohl der UVA- als auch der UVB-Schutz passt. Doch ein Ultrasun-Sports-Gel am Strand? Laut Kunden kein Thema. Bei der Wasserfestigkeit gebe es kaum was zu mäkeln, und dank der leichten sowie dünnflüssigen Konsistenz ließen sich alle Körperbereiche gut und großflächig abdecken. Die transparenten UV-Schutzgele färbten nicht auf die Kleidung ab und sollten auch Männer ansprechen, die sonst kein „Creme-Gefühl“ auf der Haut haben möchten. Der anfangs alkoholische Geruch der vieler Ultrasun-Gele verfliege schnell. Auch von Problemen mit Lichtdermatosen wie der sogenannten Mallorca-Akne ist in den Kundenbewertungen nicht die Rede.Vor dem Sonnenbaden kommt die Theorie: Was sind mineralische, was chemische UV-Filter?
Mithilfe von UV-Filtern wehren Sonnencremes & Co. schädliche UVB- und UVA-Strahlen ab. Während chemische Filter in die Haut einziehen und dort ihren Schutzmechanismus ausbilden, legen sich mineralische UV-Filter nur oberflächlich auf die Haut und reflektieren die Sonnenstrahlen. Nach eigener Aussage verwendet Ultrasun sowohl mineralische als auch chemische Filter. Der kombinierte Einsatz ermögliche eine Reduktion der chemischen Filter, heißt es auf der Ultrasun-Webseite.Wie hilft mir Ultrasun bei Fragen zu LSF, Hauttypen und deren Eigenschutzzeiten?
Der fast luxuriös zu wertende Verzicht auf kritisch diskutierte Inhaltsstoffe wurde bereits erwähnt. Doch Ultrasun stellt noch etwas auf die Beine, was kaum ein Konkurrent in dieser Form bringt – eine hilfreiche Übersichtsseite mit den sechs verbreiteten Hauttypen (Phototype I bis VI), den üblichen Lichtschutzfaktoren (LSF oder SPF), den sogenannten Eigenschutzzeiten der Haut und einer Berechnung der „erlaubten“ Sonnendauer. Daraus ergibt sich für jeden Verbraucher ein persönliches Sonnenkonto als Anhaltspunkt – allerdings nicht ohne die zusätzliche Warnung, dass Sie von Ihrer errechneten Sonnen-Exposition noch etwa 30 Prozent abziehen sollten.