Stärken
Schwächen
Wie bewertet die Fachpresse Levoit-Luftreiniger?
Der kalifornische Hersteller Levoit ist noch zu jung, um auf eine stolze Testhistorie mit seinen Air Purifiers verweisen zu können. In den Testtabellen der Stiftung Warentest hätten die Luftreiniger aber gute Chancen auf einen vernünftigen Platz: Bei den Käufern stoßen sie auf großes Interesse, zudem sind meist die klassischen Dreistufen-Filtrationen mit Vorfilter, Schwebstoff-Filter HEPA und einem Gas- respektive Aktivkohlefilter verbaut. Wenn Redakteure der „test“-Stiftung Luftreiniger prüfen, messen sie der Reinigungsleistung bei Rauch, Pollen und Formaldehyd viel Bedeutung zu. Dass Levoit nicht explizit HEPA-Filter nach europäischer Normung verwendet, sollte im Warentest keine große Rolle spielen: Man teste Luftreiniger so, wie sie sind – ob mit Schwebstoff-Klasse HEPA- oder der niedrigklassigeren EPA, heißt es bei test.de. Die Normen in verschiedenen Ländern unterscheiden sich stark, und für die Reinigungsleistung komme es ohnehin nicht allein auf die Filterklassen an.Tatsächlich hätten Geräte mit hohen Abscheidegraden auch einen hohen Widerstand gegen durchströmende Luft, ihre Reinigungsleistung wäre demnach nicht notwendig höher als mit schwächeren Filtern. Bemerkenswert dabei ist, dass ausgerechnet der Testsieger im Luftreiniger-Vergleich, der Philips AC2889/10, keine DIN-EN-Zertifizierung aufweist, sondern sogenannte NanoProtect-HEPA-Filter nach der US-Norm DOE-STD-3020-2015 verwendet.
Welche Filtertechniken darf ich von einem Levoit-Luftreiniger erwarten?
Angesichts der Technik-Offensiven der neuen Covid-Lüfter – allen voran Trotec TAC V+ mit seinem Hocheffizienzfilter gegen virushaltige Aerosole – nehmen sich Levoit-Luftreiniger geradezu bodenständig aus. Statt Preise von bis zu mehreren tausend Euro aufzurufen oder diverse Zusatzfunktionen wie UV-C-Licht oder Ionisatoren zu bemühen, sind Basics Trumpf beim kalifornischen Hersteller. Dessen Sortiment erinnert eher an die Situation vergangener Tage, als Corona noch kein Thema war und das Kaufinteresse eher vom Kampf gegen Tierhaare, Staub, Pollen und andere Allergene geprägt war.Mehrere Filterstufen: HEPA-Filter, Vorfilter, Aktivkohlefilter
Das wohl meistverkaufte Luftreinigungsgerät im Levoit-Sortiment ist der LV-H132. Er passt in Räume bis 95 m² und verfügt über drei Gebläsestufen, vor allem aber die für Levoit typische Dreischicht-Filtration mit HEPA-Filter für eine Filtereffizienz von mindestens 99,97 Prozent der Schwebstoffe bis zu einer Größe von 0,3 μm (Mikrometer). Ein Vorfilter erwischt Tierhaare und Fusseln, ein Aktivkohlefilter soll geruchsbildende Gase und andere flüchtige Stoffe in der Luft neutralisieren. Das Modell trifft auf andere HEPA-Geräte mit „TRUE“ im Namenszusatz – und man fragt sich, ob man es mit einem der typischen Quatschbegriffe der Branche oder nach Norm DIN EN 1822 zertifizierten Modellen zu tun hat, wie Experten sie für die wirksame Luftfilterung auch kleinster Schadstoffe fordern.HEPA-Filter aus Japan?
Die Antwort bleibt Levoit noch schuldig, auf den Verkaufsplattformen mehren sich aber Hinweise, dass man Ersatzfilter aus Japan importiere und diese zwar die hohe Abscheiderate von HEPA-Filterklassen erreichen, mit dem europäischen Standard allerdings nicht vergleichbar sind. Mit strammer Konsequenz ist von HEPA-Filtern der Klasse H13 die Rede, wie sie in Modellvarianten wie dem kompakten LV-H132 Compact für ein 12-m²-Zimmer, im Vista 200 für Räume bis 15 m² oder im iF-DESIGN-AWARD-Träger Core 300 für Räume bis 20 m² eingebaut sind.Zum „TRUE-HEPA“-Filter des Core 200S für Raumgrößen bis 30 m² kommt eine Sprachsteuerung via Alexa oder Google Assistant, zum Core P350 Pet (einem Luftfilter speziell für Haustierbesitzer und für Räume bis 40 m²) ein Display-Sicherheits-Lock und zum derzeit teuersten Modell LV-PUR131S eine Steuerung mittels kostenloser „VeSync-App“, mit der Sie per Smartphone etwa Zeitpläne erstellen oder den Filterwechsel überwachen können. Auch hier lassen sich Alexa und Google Assistant einspannen. Sie hören aber nur auf die Befehle Ein- oder Ausschalten und Wechsel zwischen den Schaltstufen.
Feinstaubsensor und farbliche Echtzeitanzeige der Schadstoffkonzentration
Modelle mit Sensor wie das LV-PUR131S sollen Feinstaub mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer (PM 2,5) erkennen und die Partikelkonzentration sowohl farblich als auch numerisch vermelden; dass einige Modelle aber offenbar nur die Luftqualität „gut“ kennen und keine Veränderungen auf dem Display zeigen, begründet den Verdacht, der Feinstaub-Sensor arbeite nicht korrekt oder spreche nicht wirklich auf die feinen Staubpartikel an. Punkte hingegen gibt es für die Erinnerung zum Filterwechsel und für die braven Leistungsangaben wie den Luftdurchsatz, den CADR-Wert und die Angabe, ob ein Luftreiniger auch für Allergiker geeignet, mit deaktivierbarem Nachtlicht ausgestattet oder dank mehrerer Stufen auf verschiedene Leistungsanforderungen vorbereitet ist.Was ist der CADR-Wert bei einem Luftreiniger?
Der CADR-Wert eines Luftreinigers trifft eine Aussage darüber, wie viel gereinigte Luft ein Luftreiniger in einer bestimmten Zeit zur Verfügung stellt. Er wird in Kubikmeter pro Stunde ausgegeben. Dabei handelt es sich um eine umstrittene, aber gebräuchliche Messmethode nach Maßgabe des internationalen AHAM-Instituts, die einen Vergleich der Reinigungsleistung eines Luftfilters im Vergleich zu anderen Geräten ermöglichen soll. Die dazu durchgeführten Tests ermitteln die CADR-Werte für die drei wichtigsten Partikelgrößen Rauch, Staub und Pollen. Je höher der CADR-Wert, desto effizienter das Luftreinigungs-Resultat.Kein Interesse an Luftreinigern gegen Coronaviren
Bei Levoit legt man Wert auf Umweltwerte und Gesundheit, umschifft aber das Corona-Thema, das man per Disclaimer ganz ausdrücklich nicht bedient wissen will („Arovast Corporation makes no claims that this air purifier helps eliminate the COVID-19 virus“). Allen Geräten gemeinsam ist der Verzicht auf ozonbildende Luftfiltertechniken, Luftionisation oder den Beschuss der luftgetragenen Keime via UV-Licht, von dem in Tests und Empfehlungen der Verbraucherzentralen inständig abgeraten wird: Ozon sei ein gesundheitlich bedenkliches Reizgas, das sich beim Abbau der geruchsbildenden Gase bilden und die Atemwege reizen könne; und UV-Lampen, besonders das UV-C-Spektrum, können zwar Keime auf Oberflächen desinfizieren, gehören aber nicht in die Wohnstuben und noch weniger in die Hände von Kindern.Levoit im Schlafmodus: Der „PET“-Motor entwickelt Geräusche
Ausnahmen bestätigen die Regel, doch vielfach ist die Lautstärke problematisch. Dass die wichtig ist, hat Levoit durchaus erkannt. Man hat den Eindruck, als habe der Hersteller von der Forderung des Münchener Aerosolforschers Prof. Kähler nach leisen Luftreinigern gehört und diese Forderungen auch technisch umgesetzt. Tatsächlich lesen sich die Datenblätter in diesem Punkt gut: Da ist die Rede vom Noise-Level von maximal 24 Dezibel beim Core P350 Pet und Core 200S Smart oder von maximal 26 Dezibel beim Vista 200, und in den Kundenbewertungen liest man tatsächlich von deutlich weniger angestrengten Lüftergeräuschen zumindest im sogenannten Schlafmodus. Doch rundum einverstanden sind die Kunden nicht: Das Haustier-Modell „Pet“ etwa verblase selbst auf niedrigster Stufe andere Lebensäußerungen und vor allem die nächtliche Ruhe. Grund könnten defekte Lager oder eine Unwucht im Gebläse sein, die den Silentmodus im Grunde nutzlos machten.Was kosten Ersatzfilter und wo bekomme ich sie her?
Die Ersatzfilter sind bezahlbar und es werden mehrere Optionen für verschiedene Anwendungen angeboten, so der Tenor in den Kundenmeinungen. Das jeweils passende Modell finden Sie unter dem Namen des entsprechenden Geräts mit dem Zusatz „RF“, wohl für „Refill“. Sets sind im Allgemeinen günstiger. Für einen LV-H132-RF müssen Sie sich beispielsweise rund 70 Euro, für das Zweierpack LV-PUR131-RF etwa 71 Euro im Budget zurechtlegen. Filterersatz für den meistverkauften Levoit-Luftreiniger finden Sie unter dem Namen LV-H132-RF, der im Zweierset rund 37 Euro kostet und demnach mehr als halb so teuer wie der Luftreiniger selbst ist. Bei allen handelt es sich um Mehrschicht-Filter, bestehend aus Vor-, HEPA- und Aktivkohlefilter, der klassischen Dreistufen-Filtration mit der ihr zugeschriebenen Filtereffizienz für Korngrößen von 0,3 μm und Feinstaub der PM2.5-Fraktion. Sie eignen sich gut für Allergiker, Raucher, Tierbesitzer oder Menschen, die die Luftqualität in Innenräumen ganz allgemein anheben wollen.Tipp: Ein Luftreiniger allein schützt nicht vor Coronaviren, kann aber Teil eines Hygienekonzepts sein. Eine Zusammenfassung zum Wissensstand finden Sie auf unserer Themenseite.