Die derzeit lieferbaren Trockenbügeleisen lassen sich fast an einer Hand abzählen, neuere Modelle kommen nur noch extrem selten auf den Markt. Die überragende Dominanz der Dampfbügeleisen und Bügelstationen hat die Geräte zu einem Nischprodukt werden lassen. Schade, wie immer noch viele finden, denn ein Bügeleisen ohne Dampf hat durchaus gewisse Vorzüge, die in Erinnerung zu rufen sich lohnt. Und da die meisten Modelle schon für wenig Geld zu haben sind, sind sie in gewissen Fällen zumindest als Zweitgerät eine ernsthafte Überlegung wert.
Wenig Technik – kinderleicht zu bedienen und robust
Trockenbügeleisen kommen mit deutlich weniger Technik aus, schließlich entfällt die Dampfproduktion. Lediglich die Temperatur muss über einen Drehregler eingestellt werden, und schon kann mit dem Bügeln losgelegt werden. Für Ungeübte oder Technikmuffel sind die Geräte ein wahrer Segen – und die oft mit allerlei Sonderfunktionen gespickten Dampfbügeleisen ein Schrecken. Das spartanische Innenleben hat aber noch einen weiteren Vorteil, denn die Eisen sind dadurch weniger störanfällig als ihre dampfenden Kollegen und insgesamt betrachtet robuster. Ein Trockenbügeleisen hält oft ewig. Trivial, aber trotzdem bedenkenswert, ist ferner, dass die Geräte nicht verkalken können. In Regionen mit extrem hartem Wasser kann ein Trockeneisen daher eine bessere Wahl als ein Dampfbügeleisen sein, auch wenn diese mittlerweile fast alle über Anti-Kalk-System verfügen. Denn auf Dauer setzt das kalkhaltige Wasser auch in diesem Fall den Geräten unweigerlich zu.Leichtgewichte und kompakte Bauform
Dampfbügeleisen wiegen locker 1,5 Kilogramm, nur weniger liegen darunter, viele sogar darüber. Vollgetankt mit 300 bis 400 Milliliter Wasser, müssen also rund zwei Kilogramm über die Wäsche bewegt werden. Demgegenüber sind Trockeneisen wahre Leichtgewichte – nicht ohne Grund nennt man sie auch „Leichtbügler“. Deutlich unter 1 Kilogramm ist fast die Regel, in der Modellvariante als Reisebügeleisen – die meist ebenfalls keinen Dampf produzieren können – sind noch weiter Gewichtseinsparungen möglich. Allerdings taugen diese Geräte aufgrund ihrer schwachen Heizleistungen in der Regel nicht für den Hausgebrauch. Mit dem niedrigen Gewicht geht ferner eine kompakte Größe einher, und zwar sowohl des Gerätekorpus – es fehlt zum Beispiel der oft voluminöse Wassertank – als auch der Bügelsohle. Mit einem Trockenbügler lassen sich daher schwierige Stellen, etwa Hemdkragen- und Manschetten oder Knopfleisten, sowie generell komplizierte Kleidungsstücke einfacher bügeln als mit einem deutlich größeren und damit unhandlicheren Dampfbügeleisen. Bei Wäschestücken im XL-Format dagegen ist die kleine Bügelfläche der Sohle natürlich ein Nachteil.Grenzen
An ihre Grenzen stoßen Trockeneisen meist, wenn die Wäsche stark verknittert ist oder aus dicken, schweren Stoffen besteht. Der fehlende Dampf, die die Fasern aufquellen lässt, muss in diesem Fall manuell aufgetragen werden, wobei sich Sprühflasche und ein angefeuchtetes Küchentuch am besten bewährt haben. Wer wiederum regelmäßig von einem langen Arbeitstag malträtierte Sakkos, Anzughosen oder Kleider/Röcke auffrischen muss, wird natürlich die Vertikaldampffunktion eines Dampfbügeleisens oder einer Dampfbügelstation schmerzlich vermissen.