Noch vor einigen Jahren war der Markt von Big-Towern und Midi-Gehäusen überschwemmt. Meist vollkommen aus Stahl gefertigt und in grauer Farbgebung gehalten, war es schwierig, diese zu transportieren. Im Zuge des Intel Atom Prozessors änderte sich das Bild langsam. Die Hardware wird immer kompakter und leistungsfähiger. Zwar gab es früher auch vereinzelt kleine Gehäuse, aber die entsprechenden Komponenten waren rar gesät und sehr teuer. Mittlerweile hat aber jeder Gehäusehersteller entsprechende Modelle im Angebot.
Heute geht der Trend aber hin zu Mini-PC-Gehäusen, auch weil sich die Anforderungen geändert haben. Optische Laufwerke werden in Zeiten von SSDs, USB-Sticks und Online-Cloud-Speichern immer seltener genutzt. Waren früher noch zahlreiche Notebooks auf LAN-Partys anzutreffen, sind es nun kleine Cube-Gehäuse mit deutlich mehr Leistung.
Aber auch im Wohnzimmereinsatz als Multimediaplayer trifft man diese an. Mittels HDMI-Anschluss am Fernseher dient er dann als Mediaplayer, Surfstation und Spielebox. Die Bedienung erfolgt dabei oft über eine Funktastatur. Bei manchen Modellen gehört aber auch eine Fernbedienung zum Lieferumfang.
Ganz andere Anforderungen werden an einen Server gestellt. Dieser läuft in der Regel rund um die Uhr und daher liegt der Fokus auf energiesparender Hardware, die dennoch genug Leistung liefert, um Musik und Filme zu streamen und Serveranwendungen zu verwalten. Oft lohnt es sich auch nicht, eine dedizierte Grafikeinheit einzubauen, stattdessen kann man auf den im Prozessor integrierten Chip zurückgreifen.
Meist aus Aluminium gefertigt nehmen sie Micro-ATX- und Mini-ITX-Gehäuse auf und bieten meistens einen modularen Innenraum. So lässt sich der Laufwerkskäfig oft ganz oder wenigstens teilweise entfernen und ein bis zwei SSDs finden auch auf der Rückseite hinter dem Mainboard Platz. Der freie Raum kann dann für eine potente Luftkühlung und je nach Modell für eine All-in-One-Wasserkühlung genutzt werden. Dies ist auch nötig, um die Komponenten kühl genug zu halten. Oft wird auch das Mainboard quer oder über den Kopf eingebaut, um das Platzangebot besser zu nutzen.
Je nach Größe passt unter Umständen kein genormtes ATX-Netzteil. In diesem Fall muss man das beschränkte Angebot im SFX-Format betrachten. Die Abmessungen sind (B × H × T) 100 × 63,3 × 125 mm, wobei die Tiefe nicht fest vorgeschrieben ist. Hier findet man 40-, 60- und 80-mm-Lüfter.
Aktuelle Gehäuse bieten einen geräumigen Innenraum, allerdings muss man vor dem Kauf auch darauf achten, ob auch alles Platz hat. So sind vor allem die aktuellen Flaggschiffkarten mit mehr als 30 Zentimetern oft nicht einsetzbar. Auch beim Arbeitsspeicher gilt es vorsichtig zu sein. Bei einigen Mainboards sind die RAM-Slots nicht weit vom Prozessorsockel entfernt. Wer Pech hat, kann nach dem Einbau eines großen CPU-Kühlers die Riegel nicht einsetzen. Hier gibt es sogenannte „Low Profile“ Ausführungen die auch gerne bei Midi-Towern genutzt werden. Das Gleiche trifft auch auf Kühler zu. Sogenannte „Low Profile" Kühler eignen sich vor allem für HTPCs.