Kaum ein anderer PC-Gehäusetyp erfreut sich so großer Popularität wie der Midi-Tower. Dafür sind einerseits die kompakten Maße bei trotzdem großzügigem Raumangebot im Inneren verantwortlich, wie andererseits die sehr breite Ausstattungsplatte, die jedem Anspruch und Geldbeutel gerecht werden kann.
Das Platzangebot der besten Midi-Tower
Mit einer Bauhöhe von 420 bis 500 Millimetern bieten die mittleren Gehäuse genügend Platz für ein Mainboard im ATX-Format, das bequem verbaut werden kann. Alternativ sollten jedoch auch Bohrungen auf dem Mainboard-Träger für die kleineren Micro-ATX-Boards vorhanden sein. Die ATX-Norm verlangt sieben Slotblenden auf der Rückseite und einiges Cases bieten hier sogar acht an, damit E-ATX-Boards verbaut werden können.Neben der klassischen Einbauvariante mit ATX-Blende nach hinten werden PC-Gehäuse angeboten, die einen um 90 Grad gedrehten Einbau mit den Anschlüssen nach oben verlangen. Letztere bieten einige Vorteile bei bestimmten Belüftungsvorhaben, wo beispielsweise die Warmluft der Festplatten gleich nach draußen transportiert wird. Der Mainboard-Träger muss ausreichende Öffnungen für das Kabelmanagement und den schnellen Wechsel der Backplate des CPU-Kühlers bieten. Der Zwischenraum von Trägereinheit und rechtem Seitenteil sollte 30 Millimeter oder mehr betragen, damit man die Kabel sauber verlegen kann. Wenn der oder die Festplattenkäfige um 90 Grad gedreht positioniert sind, ist zusätzlicher Raum für die Grafikkarte gegeben. Eine flexible Mehrkäfiggestaltung hebt dann die Begrenzung der Grafikkartenlänge komplett auf. Bei der Kopffreiheit für den CPU-Kühler sollte man die üblichen 160 Millimeter geboten bekommen.
Auf Lüfter und Geräuschkulisse bei einem Midi-Tower achten
Je nach Hardware-Ausstattung und Geldbeutel kann man mehr oder weniger Lüfter in einem Midi-Tower platzieren. Im Front- und Deckelbereich sowie im Boden sollten waschbare Staubfilter für ein sauberes Inneres des PCs sorgen. Je nach Preisklasse können die Gehäuselüfter recht lärmend und nicht regulierbar sein. Hier hilft nur eine Entfernung und Nachrüstung mit leisen Lüftern, die man vollentkoppelt (Gumminippel) einbaut. Zusätzlich sollten diese je nach Bedarf über eine Lüftersteuerung des PC-Gehäuses oder die Software des Mainboards geregelt werden können. Bei der Lüfterbestückung sollte man einen guten Luftstrom erzeugen, der ALLE Komponenten erreicht. Störende Kabel müssen hinter der Rückwand verschwinden, wodurch ein gleichmäßiger Über- oder Unterdruck im Gehäuse entsteht. Wird mehr nach hinten und oben abgesaugt entsteht ein Unterdruck und umgekehrt ein Überdruck – beide Prinzipien haben die gleiche Berechtigung.
Anschlüsse sollten bei guten Towern zahlreich vorhanden sein
Selbst das günstigste PC-Gehäuse sollte mindestens einen USB 3.0-Port anbieten, der direkt am Mainboard angeschlossen wird. Zusätzliche 2.0-Ports sind von Vorteil und mancher Anwender mag auch nicht auf eSATA und FireWire verzichten – hierfür findet man noch genügend Gehäuse. Ein Headset-Anschluss in HD-Qualität für Kopfhörer und Mikrofon ist obligatorisch. Wenn ein Midi-Tower Hotswap-Einschübe für 3,5- und 2,5-Zoll-Festpllatten bietet, gilt dieser als besonders komfortabel ausgestattet. Kartenleser findet man gelegentlich auch bei sehr günstigen Gehäusen vor.
Da sich die breite Spanne der Anschaffungskosten von 35 bis 350 EUR erstrecken kann, ist für jeden Anwender der passende Midi-Tower zu finden. Bei der Form und der Auswahl der edleren Materialien ist der Fantasie kaum eine Grenze zu setzen, da die Hersteller fast jedem Wunsch nachkommen.