Stärken
Schwächen
Wie schneiden Spiegelreflexkameras mit 4K-Videofunktion im Test der Fachzeitschriften ab?
Spiegelreflexkameras sind in erster Linie für Fotografen entwickelt. Daher wundert es nicht, dass es in dieser Kategorie recht wenige Kameras mit 4K-Videofunktion gibt. Wenn Fachzeitschriften die DSLRs testen, liegt ihr Augenmerk somit zunächst auf den Fotofunktionen, der Bildqualität, dem Handling und der Verarbeitung. Nichtsdestotrotz bewerten die Testmagazine natürlich ebenfalls die Videoqualität. Ein Testsieger muss daher auch in diesem Bereich überzeugen, um eine sehr gute Note zu erhalten.Von besonderer Wichtigkeit ist bei Videos natürlich die Bildqualität. Die Videos sollten sowohl am Tag als auch bei Nacht Details einwandfrei wiedergeben und Farben naturgetreu abbilden. Besonders bei Aufnahmen mit wenig Licht ist ein gutes Rauschverhalten zudem unerlässlich. Für Bestnoten muss eine Kamera darüber hinaus einen Mikrofon- und am besten ebenfalls einen Kopfhöreranschluss mitbringen.
Bei der Bewertung der Videoqualität schauen die Tester auch auf die Bildrate. Dabei unterscheiden die Magazine im Test oft zwischen Cinema-4K und UHD-Videos. UHD wird zwar zumeist als 4K bezeichnet und wird mit seinen 3840 x 2160 Pixeln für viele herkömmliche Produktionen verwendet. Um einen Kino-Look erzeugen zu können, greifen Videografen meist auf Cinema- bzw. DCI-4K mit 4096 x 2160 Pixeln zurück. Die Bildrate liegt bei Profigeräten wie der Canon EOS-1D X Mark II für DCI-4K bei 60 fps. Bei vielen anderen DSLRs muss man allerdings komplett auf DCI-4K verzichten. Nikons Flagschiffkamera, die D5, nimmt Videos beispielsweise nur in UHD mit 30 fps auf.
Flache Gradationskurven und Log-Aufzeichnung gibt es bei den Spiegelreflexkameras nicht. Dafür muss man beispielsweise zur Panasonic Lumix GH5 oder zur Sony Alpha 7S II greifen. Videos in 4K werden allerdings bei der Canon EOS 1D-X Mark II intern bereits im 4:2:2-Farbraum aufgezeichnet. Farben können somit besonders natürlich wiedergegeben werden.
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei Videos ist der Bildstabilisator. Da bei Canon und Nikon der Stabilisator im Objektiv verbaut ist, ist dies kein Kriterium der Kameratests. An dieser Stelle wollen wir dennoch darauf hinweisen, beim Objektivkauf darauf zu achten, ob die Optik über einen Bildstabilisator verfügt. Ob man seine Videos allerdings lieber über den objektivinternen Stabilisator oder über ein Gimbal ausbalanciert, ist Geschmackssache.
Sind DSLRs die beste Wahl für 4K- und UHD-Videos?
Das kommt ganz auf den Einsatzbereich an. Für Reportagefotografen, die großen Wert auf qualitativ hochwertige Fotos und Videos legen, ist eine Spiegelreflexkamera mit 4K-Videofunktion mitunter die richtige Wahl. Wer allerdings hauptsächlich filmt und viel unterwegs ist, greift vermutlich eher zu einer Systemkamera mit 4K-/UHD-Video. Zwar sind die meisten DSLRs gute Kameras für Fotografen, die Videofunktion wird allerdings noch immer etwas stiefmütterlich behandelt. Das wird einerseits durch die geringe Anzahl der Modelle mit 4K-Video, andererseits durch die recht umständliche Bedienung im Videomodus deutlich.Die DSLMs sind da bereits einen Schritt weiter. So bietet beispielsweise Panasonic mit der GH5 oder der GH5 S Kameras, die sowohl bei der Videoqualität als auch bei der Bedienung speziell auf Videografen zugeschnitten sind. Gerade diese Kombination sorgt momentan dafür, dass Systemkameras die klassischen Camcorder immer mehr verdrängen.